dfv Mediengruppe: Media Rookies 2024 gekürt
Die dfv Mediengruppe zeichnet mit dem Award „Media Rookies“ zum dritten Mal Nachwuchsjournalistinnen und -journalisten aus. In diesem Jahr wurden die besten Arbeiten zum Thema „Hallo Deutschland, braucht ihr mich?“ gesucht. Dabei ging es um die Themen Migration, Vielfalt und Integration, immer unter dem Blickwinkel der wirtschaftlichen Relevanz.
Media Rookies 2024 sind Florian Kistler (WirtschaftsWoche), Olivia Samnick und Mariya Merkusheva (der Freitag) sowie Hanna Jagemast und Jamil Zegrer (FAZ). Über die Platzierungen hat eine achtköpfige Jury entschieden, die mit Expertinnen und Experten aus der dfv Mediengruppe sowie den beiden Gastjuroren Jan Klauth, Redakteur für Wirtschaft und Finanzen bei WELT und WELT AM SONNTAG (Media Rookie 2023), und Bo Hyun Kim, Freie Mitarbeiterin für hr/WDR/DLF, besetzt war. Die Preisverleihung fand am 4. Dezember in Frankfurt statt.
Platz 1
Mit seinem Artikel „Land unter“, erschienen im Januar 2024 in der WirtschaftsWoche, überzeugte Florian Kistler (30) die Jury. In der Reportage begleitet er die Mitarbeitenden der Ausländerbehörde Goslar und geht der Frage nach, ob die Kritik, die Behörde sei für Probleme bei der Migration mitverantwortlich, gerechtfertigt ist. Die Leserinnen und Leser erhalten einen in seiner Tiefe sehr seltenen Einblick in eine der rund 550 Ausländerbehörden Deutschlands. „Florian Kistler ist ganz nah an den Menschen dran und legt anschaulich dar, wie die Zustände in den Ausländerbehörden sind“, so die Jury. „Indem er die großen Probleme auf das Kleine herunterbricht, vermittelt er klar und eindrucksvoll die Komplexität der Herausforderungen.“ Der Text verzichte dabei auf Jammern oder belehrenden Ton, komme aber mit einem klaren Appell daher – ein Paradebeispiel für konstruktiven Journalismus.
Platz 2
Olivia Samnick (30) und Mariya Merkusheva (27) belegen mit ihrer Reportage „Das gibt Ihnen nicht das Recht, mich so zu behandeln“, erschienen im April 2024 in der Freitag, den zweiten Platz. Im Beitrag zeigen die Journalistinnen auf, wie ukrainische Geflüchtete in Deutschland unter prekären Arbeitsbedingungen leiden – sie werden schikaniert, um den Lohn oder den Urlaub betrogen, zur Kündigung genötigt. Ein Jahr lang recherchierten Samnick und Merkusheva und gewannen trotz vieler Hürden das Vertrauen der Betroffenen. Dass sie einen Protagonisten fanden, der seine Erfahrungen unter Klarnamen schilderte, beeindruckte die Jury besonders. „Die beiden Journalistinnen schaffen es, anhand eines Einzelschicksals die Mechanismen eines ganzen Systems zu verdeutlichen“, so die Jury.
Platz 3
Um die Migration tunesischer Pflegekräfte nach Deutschland geht es in der Reportage von Hannah Jagemast (27) und Jamil Zegrer (27), die sich den dritten Platz sicherten. Ihr Beitrag „Die neuen Kollegen“, erschienen im Februar 2024 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, schildert den komplexen Migrationsprozess und die Rolle von Vermittlungsagenturen. Dabei zeigen sie, wie bürokratische und finanzielle Hürden die Migration erschweren und welche Herausforderungen die Pflegekräfte in Deutschland erwarten. Jagemast und Zegrer reisten dafür nach Tunesien und trafen die Protagonisten später in Deutschland wieder. Die Jury würdigte den hohen Rechercheaufwand und die Nähe zu den Protagonisten. Die Reportage gebe einen wichtigen Einblick in die Lebensrealität migrantischer Pflegekräfte. „Eine spannende, gut erzählte Geschichte, die die gesamte Bandbreite der Migrationserfahrung abbildet“, so das Urteil der Jury.
Über den Preis
Initiator und Stifter des Preises „Media Rookies“ ist die dfv Mediengruppe, eines der größten Business-Medienhäuser Europas. Der Award würdigt Nachwuchsjournalisten bis einschließlich 30 Jahre. Jedes Jahr steht der Wettbewerb unter einem Motto, das ein gesellschaftlich relevantes Thema mit Wirtschaftsbezug aufgreift. Der Preis ist mit insgesamt 6.000 Euro dotiert, ausgezeichnet werden die drei besten Arbeiten.