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Künstliche Intelligenz, Basiskompetenzen, Digitalkompetenz

Digitalkompetenz und kritisches Denken gewinnen an Bedeutung

Landesvertretung Südwest

Eine neue Studie der Uni Hohenheim zeigt, dass KI zu neuen Anforderungen an die Menschen führt. Sie gibt konkrete Handlungsempfehlungen für Arbeitgeber und Bildungseinrichtungen.

Studie der Uni Hohenheim zeigt: KI führt zu neuen Anforderungen an die Menschen; Foto © chester wade/unsplash

Studie der Uni Hohenheim zeigt: KI führt zu neuen Anforderungen an die Menschen; Foto © chester wade/unsplash

Künstliche Intelligenz (KI) beeinflusst mittlerweile sämtliche Lebensbereiche. Dadurch verändert sich auch die Bedeutung von grundlegenden menschlichen Kompetenzen − von der Bildung über den Beruf bis hin zum privaten Leben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie unter Leitung der Universität Hohenheim in Stuttgart. Während KI derzeit vorrangig noch als unterstützendes Werkzeug dient, zeichnet sich laut Studienleiter Prof. Dr. Henner Gimpel ab, „dass KI in Zukunft vermehrt Tätigkeiten zu einem großen Teil oder sogar ganz übernehmen wird. Diese neuen Möglichkeiten verändern die erforderlichen Kompetenzen von Menschen, die zunehmend mit KI zu tun haben.

Wie verändert sich die Bedeutung von Basiskompetenzen im Zeitalter von KI?

Doch welchen Einfluss hat dies auf die Fähigkeiten der Menschen, den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden? Wie sollten Bildungseinrichtungen, Arbeitgeber und die Gesellschaft insgesamt auf die Veränderungen reagieren? Diesen Fragen sind Forschende vom Fachgebiet Digitales Management an der Universität Hohenheim in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für Informationsmanagement (FIM) und dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) nachgegangen. Ihr Augenmerk galt den sogenannten Basiskompetenzen, die oft auch als Schlüsselkompetenzen bezeichnet werden. Erstellt wurde dazu im Rahmen einer Delphi-Studie ein Meinungsbild von 34 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis, die sich entweder innerhalb der Forschung oder dem individuellen Beruf intensiv mit Kompetenzen und/oder KI beschäftigt haben.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Methodische Basiskompetenzen gewinnen an Bedeutung: Fähigkeiten wie kritisches Denken, Entscheidungskompetenz, analytisches Denken und Problemlösungskompetenz werden durch die zunehmende Nutzung von KI an Wichtigkeit gewinnen.
  • Steigende Relevanz von Digitalkompetenzen: „Die Fähigkeit digitale Werkzeuge und Technologien effektiv zu nutzen, wird in nahezu allen Lebensbereichen unerlässlich. Dies könnte bedeuten, dass die Digitalkompetenz in Zukunft spezialisierter und die Fähigkeit zur KI-Nutzung zu einer eigenständigen Kompetenz wird“, so Studienleiter Prof. Dr. Gimpel.
  • Relevanz von Fremdsprachen nimmt ab: Die Studie kommt auch zu dem Schluss, dass Fremdsprachenkenntnisse an Bedeutung verlieren, da KI-Technologien zunehmend in der Lage seien, Übersetzungen und sprachliche Kommunikation zu übernehmen.
  • Soziale Basiskompetenzen bleiben weitgehend unbeeinflusst: Soziale Basiskompetenzen wie Fähigkeit zur Empathie, Kommunikation und Zusammenarbeit bleiben der Studie zufolge weitgehend stabil in ihrer Bedeutung. Eine Ausnahme bilde die Ethik- und Kulturkompetenz, die an Relevanz gewinnt, „da die Notwendigkeit steigt moralische Normen und Werte im Umgang mit KI zu hinterfragen und zu überwachen“.

Handlungsempfehlungen für Arbeitgeber

Aus Sicht der Forschenden sind Arbeitgeber, aber auch Bildungseinrichtungen und Politik gefordert, ihre Programme und Strategien anzupassen, um den Herausforderungen des KI-Zeitalters gerecht zu werden: Bildungseinrichtungen sollten in ihren Lehrplänen Basiskompetenzen stärker berücksichtigen und systematisch fördern. Soziale Basiskompetenzen sowie Ethik- und Kulturkompetenzen sind für Arbeitgeber bei der Auswahl und Mitarbeiterentwicklung wichtig. Gleichzeitig sollten Schulungsprogramme einen starken Fokus auf Digitalkompetenzen und kritisches Denken legen, um auf die Zusammenarbeit mit KI-Systemen vorzubereiten.

Ein Whitepaper fasst die Ergebnisse zusammen und gibt Empfehlungen, wie die Erkenntnisse in Bildungsprogramme und Arbeitsorganisation eingebaut werden können. Es ist hier abrufbar. Zudem werden die wichtigsten Erkenntnisse der Studie in einem Video vorgestellt.

Quelle: Universität Hohenheim

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