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Diskussion zur Zukunft der Medien mit Clap, Emotion und dem VZB

Waltraut von Mengden

Mehr als 150 Zuhörer, darunter zahlreiche Schüler und Lehrer, kamen, um Experten aus der Verlagsbranche zum Thema "Warum ist Medienvielfalt notwendig?" zu hören und zu erfahren, was die Herausforderungen und Chancen für Print- und Onlinemedien sind. Der Reinerlös des Vortrags kommt den Schülerzeitungen in Memmingen und dem Unterallgäu zugute.

Medienvielfalt und Medienkompetenz sind gerade heute ein sehr wichtiges Thema. Die Gesellschaft ist durch Globalisierung, Digitalisierung und Individualisierung im Wandel – dadurch entstehen neue Bedürfnisse, es entwickeln sich unterschiedlichste Lebensformen und der Medienkonsum verändert sich. Es entsteht eine nie da gewesene Medienvielfalt, bei der Print immer wieder in Frage gestellt wurde, aber mittlerweile mehr denn je gewünscht und gebraucht wird und in Verknüpfung mit den digitalen Medien ein wichtiges Basismedium bleibt.

Dem Rotary Club ist es gelungen, hochkarätige Experten aus der Verlagsbranche nach Memmingen zu holen:

Nach der Begrüßung der Präsidentin des Rotary Clubs Memmingen – Allgäuer Tor, Mechthild Feldmeier, sprach Waltraut von Mengden, Präsidentin des Verbandes der Zeitschriftenverlage in Bayern (VZB) und langjährige Geschäftsführerin der Premium-Frauenzeitschriften Cosmopolitan, Joy und Shape über die Sinnhaftigkeit der Medienvielfalt. Ebenso berichteten die Verleger des People-Magazins "Clap" und die Verlegerin der Magazine "Emotion" und "Hohe Luft", Dr. Katarzyna Mol-Wolf über ihre Empfehlungen und Erfahrungen für die Medien sowie ihre zukünftigen Strategien. Sie zeigten mit ihren Erfolgsgeschichten, wie attraktiv Print auch in der heutigen Zeit ist.

Für Waltraut von Mengden verdrängt das Internet die Printmedien nicht. Durch das Internet hat sich, so von Mengden, nicht nur die Medienlandschaft, sondern auch das Leben verändert: "Wir sind in ständiger Alarmbereitschaft". Umso wichtiger sei es, sich "Ruhe-Inseln" zu schaffen. Dabei kämen die Printprodukte ins Spiel. Was ist entspannender, als eine Zeitschrift auf dem Sofa oder am Strand zu lesen? Und dies sagen auch und gerade die Jüngeren. Laut einer aktuellen Studie des Instituts Allensbach geben 39 Prozent der 16-29-Jährigen Print den Vorzug, wenn es ums Entspannen geht. Nur 6 Prozent bevorzugen hier digitale Produkte. Zudem kann man sich laut von Mengden bei einer Zeitschrift darauf verlassen, dass die Inhalte sorgfältig geprüft und mehrfach bearbeitet wurden. Die Qualität im Internet könne allein wegen der hohen Geschwindigkeit, in der dort gearbeitet werden müsse, manchmal nicht so hoch sein wie bei Print-Produkten. Trotzdem sei das Internet eine gute Ergänzung.

Die Wichtigkeit des Internets im Print-Geschäft betonte Dr. Katarina Mol-Wolf. Denn online könne man viele Kunden erreichen, die man am Kiosk nicht treffe. Außerdem könne man dort zusätzlichen Service für die Leser anbieten und interaktiv mit ihnen ins Gespräch kommen. Für den Erfolg eines Print-Produkts ist ihrer Meinung nach vor allem wichtig, dass der Markenkern erhalten bleibt.

Für die Verleger Böhling und Häuser liegt der Erfolg eines Print-Produktes darin, eine Nische gefunden zu haben und eine kleine Zielgruppe zu bedienen. "Es geht vor allem darum, gute Geschichten zu erzählen, die glaubwürdig sind", so Böhling und Häuser.

In der anschließenden Diskussionsrunde, die vom Leiter der Lokalredaktion der Memminger Zeitung, Helmut Kustermann, geleitet wurde, ging es unter anderem um die Frage, wie sich die Zeitungsbranche entwickeln wird. Da den Zeitungen bei den überregionalen Themen durch das Internet die Aktualität genommen werde, sei es für sie schwieriger als für Zeitschriften, sagte von Mengden. Da komme es noch mehr auf Qualität an. Und auch mit einer starken lokalen Verankerung könnten sie punkten. Tageszeitungen haben laut Kustermann die Aufgabe, zu analysieren und einzuordnen. Das hebe sie von vielen Online-Medien ab.

Die Vorträge wurden im Vorfeld von der Memminger Zeitung angekündigt. In der Wochenendausgabe erschien ein Bericht über den erfolgreichen Abend. Ziel der Veranstaltung war es, Schülern, die eine Schülerzeitung betreiben, zu motivieren und zu informieren, welche Chance und welche Erfolgsmodelle der Journalismus sowohl im Print- als auch im Online-Bereich bietet.

In diesem Zusammenhang berichtete VZB-Geschäftsführerin Anina Veigel noch im Anschluss von zwei relevanten Initiativen des VZB: Im Rahmen von "Themenvielfalt im Klassensatz – Zeitschriften in bayerischen Schulen" können Lehrer Zeitschriften für den Schulunterricht kostenfrei bestellen. Darüber hinaus ist der VZB einer der drei Trägerverbände der Akademie der Bayerischen Presse. Journalisten finden hier ein umfangreiches, hochkarätiges und spannendes Weiterbildungsangebot für ihren Beruf.

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