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Eine neue Generation für eine buntere Medienlandschaft

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Die Botschafterin der Deutschlandstiftung Integration wünscht sich mehr Vorbilder mit Migrationshintergrund in den Medien

Nikeata Thompson, Tanzkünstlerin und Choreographin

Die Choreographie für Lenas Auftritt beim Eurovision Song Contest im Mai 2011 zu gestalten, war für mich wieder einmal eine großartige Erfahrung, die sich nahtlos in meine zehnjährige Tätigkeit im Entertainment- Geschäft einreiht. Die kreativsten Köpfe in Deutschland arbeiten gemeinsam an einem Ziel, ohne dass unterschiedliche Migrationserfahrungen der Beteiligten eine Rolle spielen. Im Laufe meiner Berufstätigkeit hatte ich die Chance, mit einigen der erfolgreichsten deutschen Musikkünstlern zu arbeiten und habe dabei einen sehr speziellen und ungewöhnlichen Einblick vor und hinter die Kulissen der Medienlandschaft gewonnen. Es gibt immer und zu jeder Zeit eine bunte Mischung aus Deutschen verschiedenster familiärer und kultureller Herkunft – ein ganz selbstverständliches multikulturelles Miteinander.

Mit Tanz und Choreographie zur Vielfalt beitragen

Dennoch – oder umso mehr – erstaunt es mich immer wieder, dass diese sehr lebendige Seite unserer Gesellschaft in den Medien nach wie vor ein Nischendasein fristet. Natürlich beobachte ich auch, dass man in den letzten Jahren erstmalig einen starken Anstieg dieser anderen Gesichter und Hautfarben in den Medien beobachten kann, nichts desto trotz ist mein Eindruck, dass die Gesellschaft und das „Straßenbild“ schon deutlich vielfarbiger sind, als es die Medien aktuell abbilden. Die positiven Signale von Vorbildern wie Nazan Eckes, Hadnet Tesfari, Ranga Yogeshwar und vielen mehr reichen aus meiner Sicht noch nicht aus. Daher versuche ich, wo immer möglich, mit meinen Medien Tanz, Choreographie und Motivation meinen Teil zur Vielfalt vor und hinter den Kulissen beizutragen.

Mehr Vorbilder nötig

In meiner Arbeit mit jungen Menschen verschiedenster Hintergründe beobachte ich, dass sie wie alle anderen nach Vorbildern und Leitbildern suchen, in denen sie sich wiederfinden, die als Identifikationsmodell eine Vorbildrolle übernehmen. Hier bemerke ich sehr oft, dass es eine gewisse Form unerfüllter Suche gibt, Vorbilder zu finden, die gleichermaßen „anders sind/anders aussehen“ wie die Jugendlichen selbst und dennoch deutsch sind, mit Wurzeln in der hiesigen Kultur und Gesellschaft. Es ist wichtig, dass es auch außerhalb der Fußballnationalmannschaft, die seit der Weltmeisterschaft ein sehr ehrliches und ausgewogenes Bild der „neuen deutschen Jugend“ darstellt, mehr Vorbilder gibt. Deshalb engagiere ich mich gerne als Botschafterin der Deutschlandstiftung Integration und der Kampagne „Raus mit der Sprache. Rein ins Leben.“ Diese Kampagne zeigt die Vielfalt der kreativen Köpfe in Deutschland und schafft die dringend benötigten Vorbilder.

Ohne es bewusst angestrebt zu haben, scheine ich selber zu einem Vorbild für Jugendliche und junge Frauen geworden zu sein. Es ist mir daher wichtig, noch stärker darauf zu achten, dass vor allem in den modernen Medien die Mischung der Protagonisten noch ausgewogener wird. Ich trete auch dafür ein, mehr Anreize zu schaffen, um unsere Gesellschaft in ihrer vollkommenen Breite besser in den Medien abzubilden – für eine buntere Zukunft in Deutschland!

 

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