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Eine Politik Pro Print muss auch in Zukunft ihren Stellenwert behaupten

Print & Digital Vertrieb

Jahrespressekonferenz des Bundesverbandes Presse-Grosso am 2. September/ Presse-Grossisten sehen ihre Rolle als neutraler Mittler gestärkt

Die jüngst von Bundestag und Bundesrat beschlossene GWB-Novelle mit der Regelung zum Presse-Grosso sowie der Medienwandel und die Rolle des Presse-Grosso der nächsten Jahre waren zentrale Themen der Jahrespressekonferenz des Bundesverbandes Presse-Grosso am 2. September in Berlin. Der 1. Vorsitzende des Verbandes Frank Nolte dankte  allen Beteiligten für ihren Beitrag zur Stabilisierung des neutralen Pressevertriebs im Interesse von Demokratie und Verbrauchern. „In der Allianz pro Print und pro Grosso-System haben am Ende alle Akteure an einem Strang gezogen“, unterstrich der Verbandsvorsitzende.

Wie die Pressepreisbindung seien auch die koordinierten Leistungs- und Konditionenver-einbarungen kein Selbstzweck. „Presse soll der Preisspekulation sowie dem völlig freien Spiel der Marktkräfte zumindest teilweise entzogen werden“, betonte Nolte.
 
Mit Blick auf Bewegungen in der Verlagsbranche nannte Nolte das Pressevertriebssystem eine „Bastion der Vielfalt“. Je marktmächtiger einzelne Verlage, große Player und deren Joint Ventures würden, desto wichtiger sei die Rolle des Presse-Grosso als starker und unabhängiger Marktpartner aller Verlage. Mittelfristig werde auch auf diesem strategischen Feld die politische Absicherung des zentralen Verhandlungsmandats den Verbrauchern zugute kommen.
 
„Es gibt kein Gattungsschicksal Print!“ Mit dieser Aussage wandte sich Nolte gegen einen allgegenwärtigen Fatalismus in Bezug auf Printmedien. Zwar litten die Zeitungen im Kampf um die Aktualität und die Aufmerksamkeit der Leser gegenüber den digitalen Medien deut-lich stärker als die Zeitschriften. Doch gebe es nach wie vor publizistisch und wirtschaftlich erfolgreiche Tageszeitungen - überregional wie regional. Bei den Magazinen beobachte er weiterhin hohe Bereitschaft von Verlegern und Pressehandel, in neue Printprodukte und ein aufwändiges Vertriebsmarketing zu investieren. Im ersten Halbjahr 2013 seien über den Pressegroßhandel 243 neue periodische und 374 aperiodische Titel auf den Markt gekommen. Print, beteuerte Nolte, bleibe auch in der digitalen Gesellschaft von überragender Relevanz für Wirtschaft, Beschäftigung, Kultur und Demokratie. Und: „Print ist und bleibt das mit Abstand glaubwürdigste Informationsmedium“. Für die nächste Legislaturperiode wünsche sich seine Branche daher verstärkte Anstrengungen, um mögliche Terrainverluste von Print in unserer Wissensgesellschaft von vornherein zu verhindern. „Nach den völlig richtigen Debatten über Netzpolitik in den letzten Jahren muss eine Politik pro Print auch in Zukunft ihren adäquaten Stellenwert behaupten“, lautete sein Appell. In einen zu intensivierenden Dialog aller politischen Instanzen wolle sich das Presse-Grosso gern einbringen.

Der Pressegroßhandel agiert Nolte zufolge voll auf Zukunftskurs: „Unser Berufsstand hat sich noch nie so dynamisch verändert wie in den letzten 18 Monaten, und der Wandel geht weiter.“ Fusionen von Grosso-Unternehmen seien ein Weg, die stetig steigenden Anforderungen an die Vertriebsarbeit und die notwendigen Kosteneinsparungen zu bewältigen. Wichtige Instrumente des Strukturwandels in der Branche seien ferner überbetriebliche Kooperationen, zentraler Einkauf und die Erschließung neuer, pressenaher Geschäftsfelder bis hin zur Diversifikation.

Zur Zukunftsperspektive im digitalen Medienumbruch sagte Nolte: „Wir verschließen nicht die Augen vor der Digitalisierung.“ Vielmehr gestalte das Presse-Grosso den digitalen Wandel mit, wie sich an der innovativen Entwicklung eines objektspezifischen Zeitschrif-tenhändler-Suchportals zeige. „Die Etablierung eines eigenen location-based Services eröffnet Konsumenten und Marktpartnern erstmals die Option, die gesamte Angebotsvielfalt des aktuellen Presse-Sortiments im deutschen Einzelverkauf anzuzeigen“, sagte Nolte.

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