FAZ | Christoph Fiedler: „Roboterpresse und Menschenmedien“
Werkzeuge sind weder gut noch böse. Erst der Mensch entscheidet darüber, ob Messer, Druckerpresse, Kernkraft oder Künstliche Intelligenz guten oder schlechten Zwecken dienen. Allein die Künstliche Intelligenz, heute noch in ihren Anfängen, scheint das Potential zu haben, sich der Kontrolle des Menschen zu entziehen. Selbst eine Wendung gegen ihren Schöpfer ist nicht mehr ausgeschlossen.
Wenn dieses Risiko besteht, ist es Aufgabe der Politik, die Autonomie der Menschen gegenüber der Künstlichen Intelligenz zu sichern. Wichtig dürfte dafür wenigstens ein Verbot solcher KI sein, die autonom einen mit Wahrnehmung, Kommunikation und der Fähigkeit zu körperlicher Gewalt begabten Körper bewegt. Ebenso könnte es wünschenswert sein, dass demokratisch gewählte Regierungen die Befugnis erhalten, im Gefahrenfall KI-Systeme abzuschalten, und dass derartige Systeme die Voraussetzungen für eine solche hoheitliche Befugnis schaffen müssen. Auch demokratische Regierungen sind nicht ungefährlich, in solchen Fragen aber ähnlich wie in Sachen Atomkraft oder Krieg immer noch das kleinere Übel.
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