Jünger, früher, nachhaltiger – "Zeitschriften in die Schulen" für Grundschulen
Zehn Jahre Erfolg sind noch lange kein Grund sich zurückzulehnen. Das zeigen die Stiftung Lesen und der Verband Deutscher Zeitungsverleger e. V. gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Grossisten e. V., die 2014 mit ihrem Erfolgsprojekt "Zeitschriften in die Schulen" unter Schirmherrschaft der Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters eine Erweiterung in Angriff nehmen: die Ausdehnung des Projekts in die Grundschule.
Bereits seit 2004 erhalten angemeldete Klassen jedes Jahr einen Monat lang kostenlose Zeitschriftenpakete mit rund 30 verschiedenen Titeln. Über 3,8 Millionen Schülerinnen und Schüler haben so seit dem Projektstart vor zehn Jahren an "Zeitschriften in die Schulen" teilgenommen – in diesem Jahr sind erstmals auch Grundschulklassen dabei.
Die besondere Stärke des Projekts: das Medium Zeitschrift. Denn Zeitschriften schaffen niedrigschwellige Zugänge zum Lesen. Sie berücksichtigen durch ihre Themenvielfalt verschiedene Interessen; die kürzeren Textabschnitte sind für diejenigen, die sonst weniger gerne lesen, leichter zu bewältigen als ein klassisches Buch. Dadurch und durch ihre bildorientierte Gestaltung ist die Hemmschwelle, die viele Kinder und Jugendliche vom Lesen abhält, deutlich niedriger. So bereiten Zeitschriften gerade jüngeren und unsicheren Lesern einen Zugang zu Lesefreude und Lesekompetenz. Das bestätigen die Ergebnisse einer Pilotphase, mit der die Initiatoren 2013 die Übertragbarkeit des Projektansatzes, der bis dahin auf weiterführende Schulen angelegt war, auf Schülerinnen und Schüler der Stufen drei und vier überprüft haben. Die wissenschaftliche Evaluation zeigt, dass das wichtigste Ziel erreicht wird: Interesse am und Begeisterung für das Lesen zu wecken. Das Projekt regte zur inhaltlichen, sprachlichen und kreativen Auseinandersetzung mit dem Medium Zeitschrift an, förderte den Austausch untereinander und damit auch die Sprachfähigkeit der Grundschüler.
Die Ausweitung der Zielgruppe auf jüngere Jahrgänge ist insbesondere im Hinblick auf eine umfassende frühe Bildung ein innovativer und nachhaltiger Schritt. Denn Forschungsergebnisse zur frühkindlichen Sprach- und Leseförderung zeigen, dass Maßnahmen umso erfolgreicher sind, je früher sie in der Biografie der Kinder ansetzen. Studien der Stiftung Lesen haben außerdem ergeben, dass Zeitschriften nachhaltig positive Auswirkungen auf Leselust und Leseverhalten haben und gerade bei Kindern, die aus sozial benachteiligten Verhältnissen stammen oder in deren Elternhaus nicht (mehr) gelesen wird, das Lese-Image dauerhaft verbessern. Zeitschriften motivieren damit nicht nur Leseungewohnte zum Lesen, sondern können dem so genannten "Leseknick" in der Pubertät entgegenwirken.
Dass in dieser Zielgruppe Leseförderung nach wie vor unabdingbar ist, machen die Ergebnisse der aktuellen PISA-Studie deutlich: 14 Prozent der 15-Jährigen in Deutschland verfügen nur über rudimentäre Lesekenntnisse. Ein Projekt wie "Zeitschriften in die Schulen" leistet hier einen nachhaltigen wie präventiven Beitrag, das zeigen die aktuellen Teilnehmerzahlen: 2014 nehmen rund 16.700 Klassen der Stufen 3-8 mit rund 417.500 Schülerinnen und Schülern teil – so viele wie nie zuvor!
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