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"Medialeistung nicht vorschnell kleinreden"

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VDZ Hauptgeschäftsführer Wolfgang Fürstner im Horizont-Gespräch über App-Qualität, - Vermarktung und AIM

Die Zeitschriftenverlage wehren sich gegen prominente Kritik an der Qualität ihrer Tablet-Apps. Boris Schramm, als Print-Chefstratege beim größten Media-Network Group M der mächtigste Planer im Lande, hatte im Horizont-Interview gesagt, bei der Qualität der Apps gebe es "bisher eindeutig mehr Enttäuschungen als positive Überraschungen" (Ausgabe 19/2011).

Das mag die Branche nicht auf sich sitzen lassen: "Eine vorschnelle und möglicherweise polemische Bewertung geht an der Realität vorbei und wirkt kaum konstruktiv", sagt Wolfgang Fürstner, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), gegenüber Horizont. Die Verlage entwickelten neue Inhalte und Geschäftsmodelle für iPad und Co und lernten dabei täglich hinzu. "Wer in dieser Frühphase eine solche Pauschalkritik übt, setzt sich dem Verdacht aus, Medialeistung kleinzureden", so Fürstner wohl stellvertretend für die Häuser, die Schramm nicht selbst offen kritisieren wollen - schließlich ist Group M fast überall Großkunde. Auch Schramms Aufforderung an die Verlage, sich bei der Vermarktung von Tablet-Apps schon jetzt auf ein einheitliches Modell - am besten gemeinsam mit Print - festzulegen, regt Fürstner zur Kritik an, weniger in der Sache als aus Prinzip: "Definitionen für Medialeistung und Währungen neuer Werbeträgermüssen gemeinschaftlich entwickelt werden." Mit anderen Worten: Nicht allein die Agenturen, die eigene Preisinteressen verfolgen und ebenso wenig in  die Zukunft blicken können, sollten die Standards vorgeben.

Das alles wurmt und wundert Fürstner umso mehr, als Schramm beim Werbewirkungsprojekt AIM jetzt "nach konstruktiver Diskussion als einer der bestimmenden Teamplayer" mitwirke. Und dann folgt ein Satz, wie ihn nur Verbände formulieren können: "AIM in seiner heutigen Form ist ein Beispiel für ein geglücktes Format partnerschaftlicher Meinungsbildungsprozesse auf der Suche nach sachorientierten Lösungen." Will sagen: Einen Hauch dieses partnerschaftlichen Geistes hätte sich Fürstner von Schramm auch bei den App-Zukunftsfragen gewünscht. Und dies ebenso bei Schramms harscher Kritik an Zeitungsverlagen wegen der Addition der Pocketformat-Verkäufe. Fürstner verteidigt die Print-Kollegen: "Es gibt keine Nachweise, dass Pocket-Formate die Medialeistung mindern."

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