Medienlandschaft im Wandel
Lineare Angebote weniger genutzt als im vergangenen Jahr
Knapp sechseinhalb Stunden nutzt die deutsche Bevölkerung ab 14 Jahren täglich Medien. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Mediennutzung um 28 Minuten, was an einem Rückgang der linearen Mediennutzung liegt. Dabei geht die Radio-Hördauer etwas stärker zurück als die Sehdauer beim Fernsehen. Da die Nutzungsdauer non-linearer Angebote kaum wächst, sinkt der Medienkonsum insgesamt.
Das sind Kern-Ergebnisse neuen ARD/ZDF-Medienstudie 2024. Sie löst die Vorgängerstudien Massenkommunikation Trends und Onlinestudie ab. Die ARD/ZDF-Medienstudie erscheint künftig jährlich und führt die wichtigsten Kennwerte der beiden Vorgänger-Studien von ARD und ZDF (wie zum Beispiel die Mediennutzung im Tagesablauf) fort.
Teilweise Wachstum bei Social-Media-Anbietern
Wachstum zeigt sich der Studie zufolge teilweise bei Social-Media-Anbietern. Hier kann Instagram seine Reichweite um drei Prozentpunkte steigern und wird nun von 37 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal wöchentlich genutzt. Es liegt damit nun vor Facebook (konstant bei 33 Prozent). Auf dem dritten Rang folgt TikTok mit 18 Prozent Reichweite (plus 3 Prozentpunkte).
Aus Anlass der Einführung von WhatsApp-Kanälen im Herbst 2023 wurden in der Studie auch deren Bekanntheit und Nutzung erstmals erfasst. Mit 56 Prozent kennt mehr als die Hälfte der Bevölkerung WhatsApp-Kanäle, wobei sie 14 Prozent bereits genutzt haben. Dabei erfolgt die Nutzung durchaus interaktiv: zwei von fünf Nutzenden haben in Kanälen bereits selbst mit den zur Verfügung stehenden Emojis kommentiert.
E-Mails mit leichten Zuwächsen, Newsletter konstant
Im Bereich Text sinkt laut Studie die Reichweite gedruckter Zeitschriften und Zeitungen weiter, die Onlineangebote können davon nicht profitieren. Neun von zehn nutzen demzufolge wöchentlich Textangebote, wobei Artikel auf Online-Portalen mit 54 Prozent auf Platz 1 liegen, gedruckte Zeitschriften und Zeitungen mit 49 Prozent auf dem zweiten Platz, Artikel auf Social-Media-Plattformen auf Platz 3 (48 Prozent) und gedruckte Bücher auf dem vierten Platz (41 Prozent).
Auch die altersgruppenspezifische Mediennutzung wurde in der Studie untersucht. Druckerzeugnisse werden demzufolge vornehmlich von der Altersgruppe Ü50 genutzt, Jüngeren bevorzugen Onlineartikel, während Bücher bei Jung und Alt ähnlich verbreitet sind.
Bei den sogenannten „basalen Internet-Anwendungen“ ist das Lesen und Schreiben von E-Mails im leichten Aufwärtstrend (2023: 73 Prozent, 2024: 75 Prozent). Das Lesen von (E-Mail-)Newslettern ist mit 31 Prozent relativ konstant (Vorjahr 32 Prozent).
Weitere Ergebnisse der ARD/ZDF-Medienstudie 2024, Infografiken und umfangreiche Analysen findet man unter ard-zdf-medienstudie.de
Quelle: ARD/ZDF-Medienstudie