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"Mit Qualität und Vertrauen in der modernen Medienwelt punkten"

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Gastbeitrag von VDZ-Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer im "Bayernkurier"

Bayernkurier | Ausgabe 11 | 15. März 2014

Zeitungsinsolvenzen, -Verkäufe, Leserschwund und Anzeigenrückgänge – wie lange wird es die "Printbranche" angesichts der vielen neuen Angebote, sich zu informieren und – viel mehr noch – sich zu unterhalten, noch geben?

Zeitschriften und Zeitungen sind Teil der modernen Medienwelt, die Verlage und Blattmacher enorm fordert aber auch großartige Chancen bietet. Change und Disruption sind auch im Einzelhandel, in der Automobil- oder Energie-Branche ständige Begleiter.

Neue Kommunikationskanäle und Geschäftsmodelle fordern Verlage heraus. Entscheidend ist: Es gibt kein Gattungsschicksal. Die gedruckten Medien mit ihren digitalen Angeboten, haben große Stärken. In unserer Highspeed-Welt der Überinformation werden die besonderen Leistungen und Werte wie Entschleunigung, Hintergrund und Orientierung hoch bewertet. Nach aktuellen Allensbach-Umfragen verbinden die Menschen mit Zeitschriften vor allem die Eigenschaften Qualität, Relevanz und Vertrauen - mehr als bei allen anderen Massenmedien und über alle Altersgruppen hinweg. Noch nie sind die Reichweiten der Titel so hoch gewesen wie heute.

Die größte Herausforderung liegt dabei in der Monetarisierung der digitalen Verbreitungswege, nicht am mangelnden Interesse an den Inhalten. Erlöse ausschließlich aus Werbung reichen nicht aus, um hochwertige Verlagsangebote zu refinanzieren. Paid Content, digitales Rubrikengeschäft, Paid Services oder On- und Offline-Konferenzen sind unternehmerische Antworten.

Im Rahmen dieser massiven Veränderungen bewegt sich die Freie Presse mit ihren Tages-, Wochen- oder Monatstiteln. Auch der Erscheinungsrythmus spielt eine Rolle. Nicht umsonst entwickeln sich Sonntagszeitungen oder Frauen- oder Lifestyle-Magazine mit längeren Erscheinungsintervallen nach wie vor sehr positiv, während andere Segmente zu kämpfen haben.

Für Zeitschriften allein geben die Leser in Deutschland rund 280 Mrd. Euro monatlich aus. Es ist der Teil der Medienwelt, für dessen Produkte und Leistungen die Menschen freiwillig zahlen, ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit dafür geben und die Vielfalt der gut 6.000 periodisch erscheinenden Titel genießen. Das ist Paid Content in Reinkultur. Die New York Time erwirtschaftet rund 100 Millionen Dollar mit Paid Content, die Zahlen der Sun in England und der Bild in Deutschland sind ebenfalls ausgesprochen ermutigend.

Verlage sind die Träger der Freien Presse und zwar als unabhängige Unternehmer. Deshalb benötigen sie faire Rahmenbedingungen, um aktuelle und zukünftige Geschäftsfelder unternehmerisch erfolgreich bestellen zu können. Aktuell gefährden negative Entwicklungen beim Urheberrecht, der EU-Datenschutznovelle, dem Google-Kartellverfahren oder weitere Einschränkung der Werbefreiheit ihre Substanz. Hier streiten wir für vernünftige, ausbalancierte Lösungen. Die Freie, technologieneutrale Presse – ob Print, Web, Mobile –  mit ihren wichtigen Funktionen in unserer pluralen Gesellschaft ist diesen Einsatz wert.

Dieser Gastbeitrag von Stephan Scherzer erschien im Bayernkurier | Ausgabe 11 | 15. März 2014.

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