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"Presse braucht Freiheit – in jedem Land der Welt"

Engagierte Studierende der Hochschule

Macromedia Hamburg setzen Kampagne für Pressefreiheit um

 

Medienmanagement-Studierende am Campus Hamburg mit Prof. Dr. Dominik Pietzcker (zweite Reihe, ganz rechts) und Martina Bäurle, Geschäftsführerin der "Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte" (zweite Reihe, zweite von rechts).

Der Einsatz für Presse- und Meinungsfreiheit kann gar nicht früh genug beginnen. Freiheit ist der Kern jeder pluralistisch verfassten Demokratie. Insofern war es nur konsequent, ein Semesterprojekt zum Thema Pressefreiheit mit angehenden Medienmanagerinnen an der Hamburger Hochschule Macromedia zu initiieren. Denn, so die Studentin Bianca Borch, "die Freiheit der Presse geht uns alle an".

Projektpartner war die Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte. Wie kann es gelingen, aus einem theoretischen Werteverständnis eine erlebbare Erfahrung zu machen? Das fragten sich 15 Studierende im Studiengang Medienmanagement/PR von Prof. Dominik Pietzcker an der Hochschule Macromedia. Schnell war klar, dass das geeignete Kommunikationsformat eine Abendveranstaltung sein würde, möglichst breit flankiert durch Werbung, PR und digitale Maßnahmen. Ein Motto war ebenfalls rasch gefunden: "Presse braucht Freiheit – in jedem Land der Welt". Auch Journalisten und Verleger sind in diesem Sinne die Symbolträger eines für die ganze Gesellschaft essentiellen Wertes, der Freiheit jedes einzelnen Menschen, seine eigenen Gedanken und Worte zum Ausdruck zu bringen, ohne Repressionen fürchten zu müssen.

Wer aber kann am glaubwürdigsten über den Wert der Meinungsfreiheit sprechen? Nur einer von denjenigen, die wirklich bereit sind, einen unvergleichlich hohen Preis dafür zu bezahlen – Berufsverbot, Verfolgung, Gefährdung, Folter, Tod. Der Blogger Ananyan Azad aus Bangladesch wurde in seinem Heimatland mehrfach angegriffen und mit dem Tod bedroht. Durch die beherzte Unterstützung der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte und ihrer Geschäftsführerin, Martina Bäurle, konnte Azad nach Deutschland ausfliegen. Mehrfach hatten Islamisten in seinem Heimatland versucht, den Blogger umzubringen, der sich für Pluralismus, Laizismus und Individualismus einsetzt. Seit wenigen Monaten in Deutschland, erklärte er sich bereit, an einer Podiumsdiskussion teilzunehmen und über seine Erfahrungen in Bangladesch zu berichten.

An der lebhaften Podiumsdiskussion am 9. Juni nahmen neben Studierenden auch das Mitglied der Hamburger Bürgerschaft, Dr. Sven Tode, teil. Der Publizist Johannes von Dohnanyi mahnte in seiner Rede, auch hierzulande Einschüchterung und Drangsalierung der freien Presse nicht hinzunehmen. Prof. Pietzcker meinte, dass "die Einschränkung dieses universalen Wertes irgendwo in der Welt immer auch einen Schlagschatten auf unsere eigenen Freiheitsprivilegien" werfe. Mit knapp hundert Gästen und Journalisten, war der von Studierenden komplett organisierte Abend ein gelungenes Beispiel für eine Hochschulinitiative zu einer anspruchsvollen gesellschaftspolitischen Wertedebatte. In der Zwischenzeit hat das Thema Pressefreiheit, man muss sagen: traurigerweise, nichts an Aktualität und Relevanz verloren.

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