Presseausweis – ein wichtiges Arbeitsmittel
PRINT&more: Warum braucht ein Journalist einen Presseausweis?
DIRK PLATTE: Seit Langem dient der Presseausweis als Nachweis hauptberuflicher journalistischer Tätigkeit. Ohne ihn wäre die Arbeit mit Journalisten komplizierter. Denn ohne ihn müssten Behörden oder Veranstalter bei jeder einzelnen Akkreditierung, bei jeder einzelnen Auskunft erst prüfen, ob sie es wirklich mit einem professionellen Journalisten zu tun haben. Das ist überflüssig, denn der abgebildete Presseausweis belegt, dass der Inhaber tatsächlich hauptberuflicher Journalist ist.
Bekommen alle Journalisten einen Presseausweis?
Nein, sie müssen hauptberuflich journalistisch tätig sein und das nachweisen können. Wenn sie als Redakteur arbeiten, benötigen sie bei Antragstellung eine Kopie ihres Arbeitsvertrags. Wenn sie freiberuflich arbeiten, sind beispielsweise aussagekräige Honorarabrechnungen erforderlich. Alle ihre Angaben behandeln die Verbände streng vertraulich und geben sie nicht an Dritte weiter.
Warum bekommen nur hauptberuflich tätige Journalisten den Presseausweis?
Der Presseausweis ist ein Recherchewerkzeug, das professionellen Journalisten ihre Arbeit erleichtern soll. Er dient als Legitimation gegenüber Behörden und Polizei, Messegesellschaften und sonstigen Unternehmen.
Wie ist es mit Bloggern?
Da wird kein Unterschied gemacht, es kommt auch bei einem Blogger darauf an, dass er hauptberuflich journalistisch tätig ist. Ich vermute, dass das bisher bei den wenigsten Bloggern der Fall ist.
Wer stellt den Presseausweis aus?
Der Presseausweis, den Sie oben sehen, wird ausschließlich von den fünf Medienverbänden Deutscher Journalisten-Verband (DJV), Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju in ver.di), Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) und Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) ausgestellt– und zwar nur an hauptberuflich tätige Journalistinnen und Journalisten. Genau deshalb ist er anerkannt: bei Behörden, in den Reihen der Polizei, bei Messegesellschaften und bei vielen Unternehmen.
Verlängert sich der Presseausweis automatisch?
Nein, er wird jährlich neu ausgestellt. Durch den jährlichen Verlängerungsantrag stellen die Verbände sicher, dass der Antragsteller weiterhin hauptberuflich journalistisch tätig ist. Die jährliche Neuausstellung dient zudem der Fälschungssicherheit. Denn mit der Neuausstellung ändert sich nicht nur die Jahreszahl, sondern auch die Farbgebung des Presseausweises.
Das klingt bürokratisch – wie lange dauert das Verfahren?
Wir wissen, dass Antragsteller – gerade wenn der Jahreswechsel schon in der Vergangenheit liegt – schnell ihren Ausweis bekommen wollen. Sie können in der Regel davon ausgehen, dass der Presseausweis an dem Tag, an dem die Bearbeitungsgebühr gutgeschrieben wird, dem Journalisten zugesandt wird. Je nachdem besteht auch die Möglichkeit, ihn in der jeweiligen Verbandsgeschäftsstelle abzuholen.
Warum wird der Presseausweis so gern kopiert?
Einige Unternehmen und Organisationen haben den Presseausweis als rentablen Zusatzerwerb für sich entdeckt. Sie verkaufen nachgeahmte oder Fantasie-Presseausweise. Hauptverkaufsargument dieser Anbieter ist nicht der Recherchezweck des Ausweises. Interessenten werden vielmehr mit der Aussicht auf die sogenannten Presserabatte gelockt. Der Käufer muss bei den Anbietern der nachgeahmten Presseausweise in der Regel nicht nachweisen, dass er als hauptberuflicher Journalist tätig ist. Denn je mehr Ausweise diese unseriösen Anbieter verkaufen, umso größer ihr Prot. Behörden, Polizei und Unternehmen können bei den Inhabern solcher Ausweise nicht davon ausgehen, dass sie es tatsächlich mit professionellen Journalisten zu tun haben.
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Beim VDZ erhalten Sie abhängig von Ihrem Standort-Bundesland bei folgenden Landesverbänden den Presseausweis:
Verband der Zeitschriftenverlage in Bayern e. V.
Verband der Zeitschriftenverleger in Berlin-Brandenburg e. V.
Verband der Zeitschriftenverlage Nord e. V.Verband der
Zeitschriftenverlage in Nordrhein-Westfalen e. V.
Südwestdeutscher Zeitschriftenverleger-Verband e. V.
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