Reporter ohne Grenzen: 46 Medienschaffende weltweit getötet
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Im Zusammenhang mit ihrer journalistischen Tätigkeit wurden in diesem Jahr 46 Medienschaffende getötet. Fast zwei Drittel davon wurden gezielt wegen ihrer Arbeit ermordet. Das geht aus der Jahresbilanz der Pressefreiheit 2021 hervor.
Zum dritten Jahr in Folge ist Mexiko das gefährlichste Land für Medienschaffende. 2021 wurden dort sieben Menschen ermordet. Oft werden Lokaljournalistinnen und -journalisten kaltblütig erschossen, die über heikle politische Themen wie die organisierte Kriminalität im Land berichten,– darunter auch Benjamín Morales Hernández, der am 3. Mai, dem Welttag der Pressefreiheit, getötet wurde. In Mexiko herrscht ein Klima der Straflosigkeit, die Täter werden selten belangt und bleiben in mehr als 90 Prozent der Fälle straflos.
Zu den gefährlichsten Ländern für Medienschaffende zählt auch Afghanistan mit sechs getöteten Journalistinnen und Journalisten. In Indien und im Jemen wurden 2021 jeweils vier Medienschaffende getötet.
Auch in der Europäischen Union, der eigentlich sichersten Region der Welt für Medienschaffende, starb ein mutiger Journalist: In Athen wurde der Polizeireporter Giorgos Karaivaz im Frühling ermordet. Er befasste sich mit Korruption in der Polizei und hatte zuletzt zu einer Gruppe von Kriminellen und Polizeikräften recherchiert, die angeblich Schutzgeld bei Nachtclubs erpresst hatten.
Dennoch blicken Reporter ohne Grenzen teilweise auch positiv auf das Jahr 2021 zurück. Die Zahl der getöteten Medienschaffenden ist in diesem Jahr so niedrig wie seit 2003 nicht mehr. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Intensität der Konflikte und Kriege in Syrien, im Irak und im Jemen zurückgegangen ist. Gleichzeitig sind im Jahr 2021 so viele Journalistinnen und Journalisten weltweit wegen ihrer Arbeit willkürlich verhaftet wie niemals zuvor.
Lesen Sie hier die vollständige Jahresbilanz der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen.
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