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SZV, Abendgespräch

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SZV-Abendgespräch vermittelte Zeitschriftenverlegern Fakten zum Verkauf digitaler Inhalte

Prof. Christof Seeger von der Hochschule der Medien, SZV-Geschäftsführer Patrick Priesmann und Andreas Gebauer von test.de gestalteten den Abend zum Thema Paid Content (v. l. n. r.)

Ob Publikums-  oder Fachzeitschriften, auch Zeitschriftenverlage wollen und müssen im Netz kräftig Geld verdienen. Die Frage, die alle umtreibt, ist nur: Wie? Bis auf den letzten Platz ausgebucht war deshalb auch die Stuttgarter Veranstaltung des Südwestdeutschen Zeitschriftenverleger-Verbands (SZV) mit dem Titel "Erfolg mit Paid Content – wie Verlage im Netz Geld verdienen".

Rund 50 Teilnehmer konnte SZV-Geschäftsführer Patrick Priesmann vorgestern im Haus der Presseversorgung am Stuttgarter Wilhelmsplatz begrüßen. Darunter waren nicht nur Vertreter aus den rund 130 Mitgliedsverlagen aus Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, sondern auch aus Häusern, die dem Branchenverband nicht angeschlossen sind. "Wir wissen, dass die Zeit unserer Mitglieder knapp bemessen ist und Veranstaltungen nur dann erfolgreich sind, wenn sie wirklichen Mehrwert bieten", so der 40-jährige Verlagsexperte.

Für das Abendgespräch konnte Priesmann diesmal zwei Referenten gewinnen, die für sattelfeste theoretische und praktische Expertise in diesem Feld stehen: Professor Christof Seeger von der Stuttgarter Hochschule der Medien (HDM) brachte den Verlagsinsidern die "Dos and Don'ts" im Umgang mit ihrer potenziellen digitalen Leserschaft näher. Andreas Gebauer, Online-Chefredakteur von test.de, stand für Best Practice im wahrsten Wortsinne: So kann die Website der Stiftung Warentest in punkto Online-Abos und digitalem Jahresumsatz auf eine Erfolgstory zurückblicken, die Ihresgleichen sucht. Durch Einmal-Downloads, aber auch Monats- oder Jahresabonnements kassieren die Berliner Verbraucherschützer jährlich rund 4,5 Mio. Euro. Beide Referenten machten aber eines klar: Aus dem Ärmel schütteln lässt sich ein digitaler Kassenschlager nicht. Wer Inhalte verkaufen will, der hat zunächst mühsame Aufbauarbeit vor sich. Zu wissen, was der digitale Leser will und wie er sich im Netz bewegt, ist da laut Prof. Seeger oberstes Gebot. Denn Aufmerksamkeit bekommt nur, wer die Bedürfnisse der Nutzer ernst nimmt. Auch wer Funktionalitäten und Layout vernachlässigt, wird abgestraft. Doch die Zahl derjenigen, die im Netz für Content Geld ausgeben, steigt erfreulich – auf immerhin 18 Prozent der User. Rund 5 bis 10 Euro lassen sie sich den Online-Inhaltskauf pro Monat im Schnitt kosten. Wer hier mitverdienen möchte, bei dem darf die Nutzerfreundlichkeit auch vor den Angebotsformaten nicht Halt machen. Der beste Weg führt laut Prof. Seeger hier vom vertrauensbildenden Einzelartikelverkauf zum Abo.

Genau 20 Jahre Aufbauarbeit nach Trail-and-Error-Methode waren bei test.de nötig, bis die Seite als deutscher Musterschüler für den Paid Content im Zeitschriftenverlagsbereich brillierte. Am Anfang stand der Online-Verkauf der Printausgabe. Heute punktet das Team um Andreas Gebauer mit einem individualisierten und maximal nutzerfreundlichen Geschäftsmodell. Kundenfreundlichkeit, Usability, Individualisierbarkeit und Optimierungsbereitschaft sind die Joker, die test.de ausspielt. Das gilt auch für die Bezahlmöglichkeiten, die von der Kreditkarte über Paypal, das Handy und den Bankeinzug reichen. Aber der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Was dafür zu tun ist, füllt eine längere Liste: gezielte Marketingaktionen, Social-Media-Einsatz, Suchmaschinenoptimierung (SEO), Individualisierung und Usability. "Das ist alles ist natürlich nichts ohne Content, also Inhalt – aktuell, relevant und optimal aufbereitet!", mahnt Gebauer. Für die Zeitschriftenbranche bieten sich hier etliche Chancen, aber auch ein großes Arbeitspensum. "Umso wichtiger ist der Austausch unter Gleichgesinnten", so Priesmann, "Und dafür bietet der Zeitschriftenverleger-Verband die ideale Plattform."

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