Rund 17.000 Schülerinnen und Schüler in Berlin dürfen nach Ostern Zeitschriften im Unterricht lesen
In den kommenden Wochen erhalten deutschlandweit rund 16.000 Klassen und damit über 400.000 Schülerinnen und Schüler einen Monat lang kostenlose Zeitschriftenpakete – im Rahmen des Leseförderungsprojekts "Zeitschriften in die Schulen". Mit dabei sind Nachrichten, Sport- und Wissensmagazine, Illustrierte sowie Kinder- und Jugendzeitschriften samt methodisch-didaktischer Anregungen für den Einsatz im Unterricht. Die besondere Stärke des Projekts: das Medium Zeitschrift.
Zeitschriften wirken nachhaltig dem "Leseknick" in der Pubertät entgegen
Zeitschriften eignen sich besonders gut dazu, Kinder und Jugendliche für das Lesen zu motivieren, da durch die kurzen Texte und bildorientierte Gestaltung die Hemmschwelle, die viele Kinder und Jugendliche vom Lesen abhält, sehr niedrig ist. Zudem wirken Zeitschriften nachhaltig dem "Leseknick" in der Pubertät entgegen: Eine Evaluationsstudie der Stiftung Lesen zeigt, dass der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die sehr gerne oder gerne lesen, nach dem 7. Schuljahr drastisch zurückgeht – zwischen Klasse 6 und 8 um insgesamt 45 Prozent. Unter den Schülerinnen und Schülern, die am Projekt von Stiftung Lesen, dem Bundesverband Deutscher Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Grossisten e. V. und dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger e. V. (VDZ) teilnehmen, geht der Anteil zum Lesen Motivierter nur um rund elf Prozentpunkte zurück.
Außerdem zeigen PISA-Studien und OECD-Berichte für die Lesekompetenz deutscher Kinder seit Jahren große Defizite auf: 14,5 Prozent der 15-Jährigen Schülerinnen und Schüler verfügen nur über eine schwache Lesekompetenz.
Seit 2003 wurden über 4,6 Millionen Kinder und Jugendliche erreicht
Das bundesweite Leseförderprojekt "Zeitschriften in die Schulen" läuft mittlerweile zum 14. Mal, Schirmherrin des Projekts ist die Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters: "Von ‚Zeitschriften in die Schulen‘ haben seit 2003 bereits über 4,6 Millionen Kinder und Jugendliche profitiert. Ein so nachhaltiges Projekt, das gleichzeitig so viel Freude bringt, unterstütze ich als Schirmherrin ausgesprochen gerne."
"Lesen ist das Tor zur selbstbestimmten Welt, zur Teilhabe und zur Mitwirkung an einer demokratischen Gesellschaft, die sich vor allem auch durch Presse- und Meinungsfreiheit ausdrückt und sich für diese einsetzt. Deswegen unterstützen wir dieses Projekt. Über die Motivation, sich mit dem Medium Zeitschrift auseinanderzusetzen und dessen Möglichkeiten zu nutzen, helfen wir bei der Entwicklung zu interessierten und eigenständigen Lesern", ergänzt VDZ-Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer.
Kai-Christian Albrecht, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Grossisten, hebt die Rolle der Grossisten vor Ort hervor: "Wir freuen uns auch in diesem Jahr über den großen Einsatz der Pressegroßhändler. Dank ihnen erhalten 2016 Schülerinnen und Schüler überall in Deutschland – ob in Städten oder auf dem Land – wieder rund eine Million Zeitschriften."
"Wir haben hierzulande rund 7,5 Millionen Erwachsene funktionale Analphabeten. Damit das nicht zu einem nachwachsenden Problem wird, müssen wir bereits Kinder und Jugendliche für das Lesen begeistern – und das klappt besonders gut mit Zeitschriften", so Sabine Uehlein, Geschäftsführerin Programme und Projekte der Stiftung Lesen.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.