Über 310.000 Schülerinnen und Schüler lesen Zeitschriften im Unterricht
Nach den Osterferien dürfen deutschlandweit über 12.500 Klassen und damit mehr als 310.000 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 bis 12 in weiterführenden und beruflichen Schulen einen Monat lang kostenfrei Zeitschriften im Unterricht lesen. Ermöglicht wird dies durch das Leseförderprojekt „Zeitschriften in die Schulen“, das die Stiftung Lesen, der Bundesverband Deutscher Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Grossisten und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger e.V. seit 15 Jahren gemeinsam initiieren. Auch 2018 erhalten die Schülerinnen und Schüler Zeitschriftenpakete mit insgesamt 38 Nachrichten-, Sport- und Wissensmagazinen, Illustrierten sowie Kinder- und Jugendzeitschriften. Den Lehrkräften werden methodisch-didaktische Anregungen zur Verfügung gestellt, um den Einsatz der Zeitschriften im Unterricht zu begleiten.
Zeitschriften eignen sich besonders gut dazu, Kinder und Jugendliche für das Lesen zu motivieren. Kurze Texte, Infografiken, ausdrucksstarke Bilder, eine zielgruppengerechte Ansprache sowie das Aufgreifen individueller Interessen wecken die Neugier junger Leserinnen und Leser. Selbst diejenigen Kinder und Jugendlichen, die in lesefernen Haushalten aufwachsen und kaum Berührung mit Texten und Geschichten haben, lassen sich von Magazinen begeistern. Zeitschriften wecken jedoch nicht nur kurzfristige Begeisterung, sondern führen häufig zu einem langfristigen Leseengagement. Eine Evaluationsstudie der Stiftung Lesen zeigt, dass der Anteil der Jugendlichen, die sehr gerne oder gerne lesen, nach dem 7. Schuljahr drastisch zurückgeht – zwischen Klasse 6 und 8 um insgesamt 45 Prozentpunkte. Unter den Schülerinnen und Schülern hingegen, die an „Zeitschriften in die Schule“ teilnehmen, geht der Anteil zum Lesen Motivierter nur um rund elf Prozentpunkte zurück.
Sensibilisierung für Pressevielfalt und -freiheit
Durch den Umgang mit unterschiedlichen Zeitschriften erfahren die Schülerinnen und Schüler, wie vielfältig, abwechslungsreich und ausdifferenziert das hiesige Presseangebot ist. Ob auf der Suche nach Unterhaltung, Trends oder harten Fakten: Die Zeitschriften in den Kioskregalen bedienen nahezu alle Interessen von Kindern und Jugendlichen und regen sie somit zum Lesen an. Darüber hinaus sensibilisiert die regelmäßige Magazinlektüre junge Menschen für die Bedeutung der Pressefreiheit. Die Vielfalt der Standpunkte, die Art der Präsentation und die Einbindung von Lesermeinungen eignen sich gut, um ihnen die gesellschaftliche Relevanz einer lebendigen und freiheitlichen Diskussionskultur zu verdeutlichen.
Schirmherrin des Leseförderprojekts ist bereits zum fünften Mal die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters: „Wir brauchen meinungsstarke Kinder und Jugendliche, die in der Lage sind, ihre Informations- und Kommunikationsfreiheiten verantwortungsbewusst zu nutzen. Hierzu leistet die Initiative ‚Zeitschriften in die Schulen‘ seit nunmehr 15 Jahren einen unschätzbar wertvollen Beitrag. Sie weckt bei Schülerinnen und Schülern Lesefreude und bringt ihnen gleichzeitig die Vielfalt unserer Zeitschriftenlandschaft nahe. Mit diesem Engagement stärken die Stiftung Lesen, das Presse-Grosso und der VDZ die Medien- und Nachrichtenkompetenz vieler junger Menschen in Deutschland nachhaltig. Dieses Anliegen unterstütze ich aus vollem Herzen und habe deshalb sehr gern auch in diesem Jahr die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen.“
„Lesen öffnet das Tor zu einer selbstbestimmten Welt. Es gibt Kindern und Jugendlichen das nötige Rüstzeug, Dinge zu hinterfragen, um informiert an unserer demokratischen Gesellschaft mitwirken zu können. Presse- und Meinungsfreiheit sind Grundlage unseres Miteinanders. Mit großer Freude begleiten wir Schülerinnen und Schülern auf ihrem Weg zu interessierten und eigenständigen Lesern“, ergänzt VDZ-Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer.
Kai-Christian Albrecht, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Grossisten, betont die Rolle der Grossisten: „Wir sind begeistert über den großen Einsatz der Pressegroßhändler. Dank ihnen erhalten 2018 Schülerinnen und Schüler überall in Deutschland – ob in Städten oder auf dem Land – rund 750.000 Zeitschriften. Wer liest ist klar im Vorteil. Das wollen wir deutlich machen.“
„Wir freuen uns, dass ‚Zeitschriften in die Schulen‘ seit vielen Jahren mit großer Begeisterung von jungen Menschen angenommen wird und wir sie mit abwechslungsreichen Themen nachhaltig fürs Lesen begeistern. Unser gemeinsames Projekt hat sich zum Klassiker der Leseförderung entwickelt, der aus dem Alltag vieler Schulen nicht mehr wegzudenken ist. Dafür danke ich allen Partnern“, so Sabine Uehlein, Geschäftsführerin Programme der Stiftung Lesen.