#UseTheNews und Journalismus macht Schule: Nachrichten- und Informationskompetenz als Schlüsselqualifikation für Jugendliche – Bildungspolitik gefordert
Vor dem Hintergrund einer zunehmend unübersichtlichen digitalen Medienwelt und der wachsenden Bedrohung durch Desinformation fordern die Initiative #UseTheNews und der Verein „Journalismus macht Schule“ ein verstärktes Engagement der Bildungspolitik auf Bundes- und Landesebene, um die Nachrichten- und Informationskompetenz von Kindern und Jugendlichen zu stärken.
Studien zeigen, dass viele junge Menschen nur ein geringes Interesse an Nachrichten haben und oft nicht in der Lage sind, zwischen verlässlichen Informationen und Desinformation zu unterscheiden. Insbesondere die hohe Relevanz von Influencern und nicht-journalistischen Quellen bei der Meinungsbildung stellt die Vermittlung von Nachrichtenkompetenz vor neue Herausforderungen.
Daher fordern die Initiativen konkrete Maßnahmen in der schulischen und außerschulischen Bildung:
- Einführung verbindlicher Lehrpläne für Informations- und Nachrichtenkompetenz: Medienbildung muss fester Bestandteil des Lehrplans in allen Schulen werden, mit einem besonderen Fokus auf die Erkennung von Desinformation und die Vermittlung von journalistischen Grundprinzipien.
- Lehrkräftefortbildung zur Nachrichtenkompetenz: Lehrkräfte müssen in der Vermittlung von Medienkompetenz aus- und fortgebildet werden. Dies umfasst praxisorientierte Fortbildungen und die Bereitstellung von didaktischen Materialien, die sowohl auf aktuelle Herausforderungen (Desinformation) wie auch die Fähigkeit, sich vorurteilsfrei zu informieren, zugeschnitten sind.
- Kooperationen zwischen Medienhäusern und Schulen: Projekte wie „Journalismus macht Schule“ oder #UseTheNews zeigen bereits erfolgreich, wie Kinder und Jugendliche durch praxisnahe Formate wie Newscamps oder Schulgespräche für journalistisches Arbeiten begeistert werden können. Diese Initiativen sollten bundesweit ausgebaut und durch Bildungsinstitutionen systematisch unterstützt werden.
- Förderung lokaler journalistischer Angebote: Junge Menschen müssen verstehen, wie sich Nachrichten auf ihr Leben auswirken. Daher sollten Lokaljournalismus und regionale Nachrichtenprojekte stärker gefördert werden, um eine alltagsnahe Nachrichtenvermittlung sicherzustellen.
- Stärkung von Medienpädagoginnen und -pädagogen, Medienscouts und journalistisch arbeitenden „Content Creators“ als wichtige Vermittler zwischen Journalismus, Lehrkräften und Schulen.
Karin Prien, Bildungsministerin des Landes Schleswig-Holstein und Kuratoriumsmitglied bei Journalismus macht Schule unterstützt diese Forderungen: „Wir müssen sicherstellen, dass junge Menschen in der Lage sind, fundierte, unabhängige Entscheidungen zu treffen und sich aktiv an der demokratischen Gesellschaft zu beteiligen. Dazu gehört die Fähigkeit, zwischen verlässlichen und irreführenden Informationen zu unterscheiden. Die Bildungspolitik ist gefordert, Nachrichtenkompetenz als Grundpfeiler der schulischen Bildung anzuerkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.“
In der Woche vom 7. Oktober 2024 finden mehrere große Veranstaltungen, der oben genannten Initiativen, zum Thema in Berlin statt, zu der auch Presse herzlich eingeladen ist:
Am 9. Oktober 2024 findet in der Zeit von 12:15 bis 19:00 Uhr das jährliche Netzwerktreffen von Journalismus macht Schule e.V. in der Landesvertretung Saarland in Berlin statt.
Dieses Jahr steht die Tagung unter dem Motto Informiert und engagiert: „Jugendliche durch Nachrichtenkompetenz stark machen.“ Die Veranstaltung bringt Bildung, Medien, Politik und Wissenschaft zusammen, um in verschiedenen Sessions und Diskussionsrunden zentrale Fragestellungen rund um die Vermittlung und Anwendung von Nachrichten- und Informationskompetenz im schulischen und außerschulischen Bereich zu erörtern, sich zu vernetzen und auszutauschen. Gemeinsam sollen konkrete Strategien erarbeitet werden, die Lehrkräfte bundesweit unterstützen und von der Bildung und Politik mitgetragen werden.
Für weitere Informationen und zur Anmeldung von Presse wenden Sie sich bitte an:
Franziska Görner: f.goerner[at]journalismusmachtschule.org, +49 15115653187, JmS-Projektleitung
Marieke Wolter: m.wolter@journalismusmachtschule.org, +4915115675321, JmS-Projektreferentin
Vom 7. bis 13. Oktober kommt #UseTheNews als gläserne Redaktion ins Museum für Kommunikation.
Das Team des Formats „Social News Daily” bereitet Nachrichten so auf, dass junge Menschen einen Zusammenhang zur eigenen Lebenswirklichkeit herstellen können. Interessierte können live mitverfolgen, wie die jungen Medienschaffenden und Content Creators ihre Inhalte für Social Media produzieren. Von Live-Reportagen und Breaking News auf TikTok bis hin zu Livestreams auf Twitch.
Interessierte Schulklassen können etwa an der Redaktionssitzung teilnehmen und ihre Themen in die Planung einbringen oder selbst in die Rolle der Journalistinnen und Journalisten schlüpfen und an Social-Media-Beiträgen mitarbeiten. Um Anmeldungen unter info[at]usethenews.info wird gebeten.
Für weitere Informationen und zur Anmeldung von Presse wenden Sie sich bitte an:
UseTheNews gGmbH / dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH
Jens Petersen, Leiter Konzernkommunikation, pressestelle[at]dpa.com
Über Journalismus macht Schule (JmS)
Journalismus macht Schule ist die bundesweite Initiative zur Förderung der Nachrichtenkompetenz an Schulen. Unser Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler zu befähigen, sich möglichst umfassend und ausgewogen über das Zeitgeschehen zu informieren. Dafür vermitteln wir Schulbesuche von Journalistinnen und Journalisten, bringen die verschiedenen Akteurinnen und Akteure auf dem Feld zusammen und machen Lobbyarbeit in Medien und Politik.
Über #UseTheNews
Die Initiative #UseTheNews geht der Nachrichtennutzung und -kompetenz junger Menschen auf den Grund und entwickelt neue Informations- und Bildungsangebote. In einem News Literacy Lab werden auf Basis von Studien des Leibniz-Instituts für Medienforschung neue Nachrichtenangebote konzipiert. Begleitet von Experten der Hamburger Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW Hamburg) konzipiert die Initiative unter dem Titel Open News Education (ONE) außerdem auch digitale Unterrichtsmaterialien und Fortbildungen für Lehrkräfte. Initiiert wurde #UseTheNews von der Deutschen Presse-Agentur dpa und der Hamburger Behörde für Kultur und Medien. Unterstützt wird das Projekt von einem Kuratorium aus namhaften Persönlichkeiten aus Medien und Politik. Im Mai 2022 wurde die Initiative auf eine rechtsgültige Basis gestellt und in die UseTheNews gGmbH überführt. #UseTheNews hat Partner in den Niederlanden, der Schweiz und Österreich, die die Initiative in diesen Ländern vorantreiben.