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Wolfgang Fürstner im Jahrbuch der Fachpresse

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"Auch im digitalen Zeitalter gibt es für Verlage nur eine zentrale Aufgabe: attraktive Titel für ihre Leser zu produzieren, dabei mehr denn je junge Menschen zu erreichen, für die Zeitschrift-Lektüre heute nicht mehr selbstverständlich ist", so Wolfgang Fürstner.

Hinzu kommt, dass sich die Verlage gegen aggressive Konkurrenz durch Giga-Unternehmen wie Apple, Facebook und Google behaupten müssen. Diese entwickeln sich von technischen Plattformen zu Vollanbietern und versuchen, die Rahmenbedingungen für alle anderen Marktteilnehmer zu diktieren.

Das unternehmerische Konzept der Verlage heißt, stark in der inhaltlichen Kernkompetenz zu bleiben und über alle Vertriebswege - Print, digital, mobile und Video - hinweg Medienhaus zu sein, das die mittlerweile sehr hohe Komplexität bei der Erstellung und Distribution von Content beherrscht. Dabei bleiben Anzeigen- und Vertriebsgeschäft mit rund 75 Prozent Anteil Hauptumsatzquelle. Wachstumspotenziale im etablierten Print-Geschäft werden vor allem bei Sonder-Publikationen der Stamm-Marke sowie im Corporate-Publishing ausgemacht. Auch Restrukturierungen und Effizienzsteigerungen zur Kostenoptimierung bleiben Themen.

Umsatz- und Wachstumstreiber aber ist das digitale Geschäft. Mit ihren Online- und Mobilaktivitäten haben die Fachzeitschriften schon heute einen Anteil von 12 Prozent an ihrem Gesamtumsatz, und über alle Zeitschriften hinweg erwarten wir für bis zum Jahr 2013 einen Zuwachs von über 50 Prozent. Unter den gesamten Online-Aktivitäten der Verlage sind redaktionelle Online-Angebote noch ein kleiner Teil. Um diesen auszubauen, setzen die Verlage künftig auf mehr Paid-Content-Systeme. Dabei hilft vor allem das von Apple mit dem iPad geschaffene neue Segment der Tablett-PCs. Die Verlage sehen dieses als große Chance, und es spricht per se nichts gegen Kooperationen mit den „neuen Vertriebsplattformen“ - ob Apple, Facebook und Google. Aber um nicht zum Juniorpartner ohne eigene Hoheit bei Anzeigen, Endkundenbeziehung und Preispolitik zu werden, müssen die Verlage auf Augenhöhe agieren, ihre Rechte einfordern und offen sein für neue Allianzen und Partner jenseits von Apple.

Nie wurde so viel Zeitschriften-Inhalt konsumiert wie heute, nie war die Reichweite - dank der Verbreitung und Nutzung im Internet - größer. Zeitschrifteninhalte sind ein begehrtes Gut, gerade für viele Anbieter digitaler Leistungen. Diese müssen aber bezahlt werden, denn Verlage können und wollen ihr etabliertes Geschäftsmodell, das auf journalistisch aufbereiteten, bezahlten Inhalten und Anzeigenvermarktung beruht, nicht verschenken. Nur so können Fachpresse und Publikumszeitschriften, die kreativer und innovativer als jemals zuvor sind, weiter ihren wertvollen Beitrag für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft leisten.

 

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