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Zollitsch: Medien berichteten «in der Regel» fair

Erstellt von Eva-Anabelle v.d. Schulenburg

Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch hat die mediale Berichterstattung über die Missbrauchsskandale als weithin fair bezeichnet.

Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch hat die mediale Berichterstattung über die Missbrauchsskandale als weithin fair bezeichnet. «Wir wollen das Gespräch mit der Öffentlichkeit, wir verstecken uns nicht, auch dann nicht, wenn die Themen schwierig werden», so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz im «Jahrbuch 2010» des Verbandes der Deutschen Zeitschriftenverleger (VDZ). Zugleich rief er Medienschaffende zu Qualitätsjournalismus auf, der nach seiner Überzeugung auch unter Quotendruck möglich sei.

Zollitsch betonte, für die Kirche habe es «in diesen ereignisreichen Zeiten» in der Berichterstattung «auch manche Verzerrung und Verletzung» gegeben. In der Regel habe jedoch «der faire, konstruktive und an einer gründlichen Recherche interessierte Journalismus das Handeln der Medienschaffenden bestimmt». Dafür sei er dankbar.

Der Erzbischof unterstrich weiter die Bedeutung von Qualitätsjournalismus und äußerte Kritik an einzelnen Talkshowformaten. Qualitätsjournalismus sei auch «im täglichen Kampf um Aufmerksamkeit und im enormen Wettlauf um Quoten und Auflagen möglich». Dabei gehe es um Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit. Er lobe sich kritische Journalisten, die Hintergründen nachspürten, verlässliche Informationsquellen aufsuchten und Zusammenhänge aufzeigten. Medienschaffende könnten, so der Bischofskonferenz-Vorsitzende, dabei Baumeister der Wahrhaftigkeit sein, die befreiend wirken könne und Freiheit bedeute.

Ausdrücklich ging Zollitsch auf Talkshows im deutschen Fernsehen ein. Manches Format biete zahlreiche Belege dafür, «wie Worte nicht nur aufbauen und trösten, sondern auch verletzen und zerstören können». Wörtlich sprach er von unguten Worten, Angriffen, Zwietracht und Missgunst. Medien könnten jedoch auch tröstende und aufbauende, aufrüttelnde und ermutigende Worte vermitteln. Bei der Interpretation von Vorgängen in den Medien, mahnte der Erzbischof weiter, müsse es um Wahrhaftigkeit gehen und nicht um Quote, um Tiefgang statt Oberflächlichkeit. Zollitsch erinnerte an ein Wort von Papst Benedikt XVI., der dazu ermutigt habe, «neue Technologien und neue Verbindungen für eine Kultur des Respekts, des Dialogs und der Freundschaft zu nutzen».

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