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Der Kunde weist den Fachverlagen den Weg

Der Kongress der Deutschen Fachpresse 2011 in Wiesbaden stand im Zeichen des Wandels. Die Branche wird facettenreicher und findet neue Geschäftsfelder durch die Nähe zu ihren Kunden.

„Die Krise ist vorbei, der strukturelle Wandel aber schreitet weiter voran.” So fasste Karl-Heinz Bonny, Sprecher der Deutschen Fachpresse, die Situation der Branche auf dem Kongress 2011 zusammen. Optimismus war ebenso zu spüren wie die anhaltende Verunsicherung, wo es hingehen wird. Als „stürmisch und facettenreich” bezeichnete Bonny das Wachstum im Digitalbereich, denn Gemeinsamkeiten sind bei den Verlagen vor allem noch in einem Ansatz zu finden: Kundennähe  ist die entscheidende Größe, der Kunde weist den Verlagen den Weg. „Die Inhalte müssen da angeboten werden, wo die Kunden sie haben wollen, und sich Erlösmodelle entwickeln lassen”, so erklärte Stephan Scherzer, designierter Hauptgeschäftsführer des VDZ, vormals Executive Vice President IDG, USA. Aus „Chaos wird Ordnung”, hieß seine optimistische Prognose. Doch diese Ordnung, darüber bestand große Einigkeit, wird nach dem „Chaos” von Konjunktur- und Medienkrise nicht in einem neuen Status Quo, sondern in einem organisierten, stetigen Veränderungsprozess liegen. Change Management heißt die Devise, wie der IBM-Manager Peter Gerdemann aus eigener Erfahrung ausführte. Der Einstieg in die Transformation sei aber immer auch ein Leidensprozess.

Ein Beispiel aus der Praxis gab Ulrich Hermann von Wolters Kluwer Germany, der einen radikalen Wandel vom „Fachverlag zum Informationsdienstleister” schilderte. Sein Haus bietet heute vor allem Systemlösungen an, die sich in den Arbeitsablauf der Kunden integrieren, und hat sich recht weit vom klassischen Verlagsmodell verabschiedet. Das macht nicht für alle Sinn.

Viele Fachverlage machen ihren Hauptumsatz weiter im Printgeschäft. Hier müssen Strukturen aufgebaut werden, die es ermöglichen, neue Geschäftsfelder zu entwickeln, ohne das Kerngeschäft zu vernachlässigen, betonte Scherzer.

Die Furcht, er könne ein Mechaniker auf der Titanic sein, der eine Tür im Zwischendeck repariert, äußerte Jan-Klaus Beckmann vom gleichnamigen Verlag.

Auch der Kunde wisse ja nicht, wo es hingehen werde. Auf Sicht fahren, Innovationsklima pflegen und flexibel bleiben, lauteten die Losungen in der Diskussion, denn echte Erkenntnisse von der Metaebene gibt es nicht.

„Fachverlage wollen auch geliebt werden”, sagte Jürgen Paul von BauNetz Media. In Wiesbaden wurde ihnen das zuteil: Zwölf Titel erhielten die Auszeichnung „Fachmedium des Jahres”, drei Fachjournalisten wurden mit dem Karl Theodor Vogel Preis der Deutschen Fachpresse ausgezeichnet.

Die Preisträger der Awards "Fachmedien des Jahres" finden Sie hier

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