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Digitalisierung als Kulturprozess

Wissenschaftler diskutieren kulturelle Auswirkungen der Netzwelt auf politische Macht, Wissen und Psyche

Die digitale Gesellschaft ist eine Gesellschaft im Umbruch. Digitale Technologien durchdringen unseren Alltag und bieten eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. In den von der Fakultät für Kulturreflexion der Universität Witten/Herdecke (UW/H) organisierten und vom BMBF geförderten Diskursworkshops "Digitalisierung als Kulturprozess" in Witten und Berlin nehmen Experten aus verschiedenen Disziplinen diese Entwicklung unter die Lupe – verteilt auf drei Problemfelder: Macht, Vernunft und Psyche. Jedem Workshop schließt sich eine öffentliche Podiumsdiskussion für interessierte Bürger an.

Im ersten Teil am 5. Dezember (UW/H, ab 12 Uhr) geht es um digitalen Kulturwandel in politischen Machtverhältnissen. Anfangs versprach die Netzwelt eine ungeheure Erweiterung privater und öffentlicher Kommunikationsfreiheit. Politik wird transparenter, Partizipation wird erweitert, kommunikative Freiheiten werden entfesselt, "deliberative" und "liquide" Demokratie scheinen zum Greifen nahe. Doch spätestens seit Snowdens Enthüllungen sind wir Netzpessimisten. Das Wort von der "digitalen Diktatur" macht die Runde. Nähren die wirklichen Machtverhältnisse im Cyberspace postdemokratische Stimmungslagen? 

Im zweiten Teil am 6. Dezember (UW/H, ab 11 Uhr) wird diskutiert, ob und wie sich unser Verständnis von Wissen und Vernunft durch Digitalisierungsprozesse verändert. Begriffe wie Schwarmintelligenz, Vernetzung und Big Data deuten auf solche Veränderungen. Sicherheitsdenken wird auf-, Freiheitsdenken abgewertet. Müssen Vernunft und Ethik im Rahmen der internetbasierten Kommunikation neu bewertet werden?

Der dritte Teil wird am 20. Dezember in Kooperation mit der International Psychoanalytic University in Berlin durchgeführt. Psychoanalytiker, Soziologen, Philosophen und Medienwissenschaftler diskutieren über die Auswirkungen von digitalem Kulturwandel auf die soziale und mentale Welt heranwachsender und erwachsener Personen. Sagt ein Modebegriff wie "Digital Natives" für Kinder, die schon früh mit der digitalen Welt in Berührung gekommen sind, in Bezug auf Persönlichkeitsstrukturen überhaupt etwas aus? Was machen neue Umgangsformen und Möglichkeiten der Selbstinszenierung in sozialen Netzwerken mit Subjektivität und Intersubjektivität?

Informationen zur gesamten Veranstaltungsreihe "Digitalisierung als Kulturprozess" finden Sie unter uni-wh.de/digitalerkulturwandel 

Anmeldung und weitere Informationen: Prof. Dr. Matthias Kettner, 02302 / 926-811 oder matthias.kettner(at)uni-wh.de

Über Universität Witten/Herdecke:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1983 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.000 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung. Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

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