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Frank Zeithammer: „Für eine gut hörbare, werteorientierte Stimme“

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Frank Zeithammer wurde von der Delegiertenversammlung zum neuen MVFP-Vorstandsmitglied gewählt. Seit Januar ist er bereits Vorsitzender der MVFP-Fachvertretung Konfessionelle Medien. In MVFP impuls sprach er in diesem Zusammenhang über sein neues Amt, seine Ziele und sein Engagement im Ehrenamt.

Frank Zeithammer (Foto: Thomas Rathay)

Im Rahmen der Delegiertenversammlung am 6. Juni wählten die Delegierten Frank Zeithammer einstimmig in den Vorstand des Medienverbands der freien Presse. Seit Januar ist er bereits Vorsitzender der MVFP-Fachvertretung Konfessionelle Medien. Mit MVFP impuls sprach er in diesem Zusammenhang über sein neues Amt, seine Ziele und sein Engagement im Ehrenamt.

MVFP impuls | Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl zum Vorsitzenden der Fachvertretung Konfessionelle Medien. Was hat Sie bewogen, dieses Amt zu übernehmen?
Frank Zeithammer | Herzlichen Dank. Ich freue mich sehr über das Vertrauen und auf die Aufgabe! Seit 2013 bin ich Mitglied in der Fachvertretung Konfessionelle Medien. Ich habe unsere letzten Vorsitzenden, zunächst Rudolf Thiemann, dann Birgit Arndt, schon sehr gerne unterstützt und gleichzeitig erlebt, was man in diesem Anschluss an die großen Verlagshäuser auch als „kleiner“ konfessioneller Player bewegen kann. Und so klein sind wir ja nicht. Wir haben eine hörbare, unabhängige Stimme, und die will ich wahrnehmen. Und damit die gute Arbeit meines Vorgängers und meiner Vorgängerin fortsetzen – das ist für mich Freude und Herausforderung zugleich.

Wie sind Sie zur konfessionellen Presse gekommen?
Ich bin beruflich in der Kommunikationsbranche aufgewachsen. Zunächst bei dentsu, einem japanischen Werbekonzern. Dann als Geschäftsführer Strategie und Partner in deutschen Markenagenturen. Immer drehte sich meine Aufgabe um Markenführung, -strategie und -kommunikation. Unter anderem für BMW, Georg von Holtzbrinck, großen Mittelstand. Durch eine persönliche Begegnung bin ich 2011 aus der Selbstständigkeit heraus in den evangelischen Verlag Stuttgart berufen worden. Hier hat mich die Arbeit für ein Haus, eine Marke, eine Aufgabenfülle mit Werteorientierung und Sinn angesprochen. Mit aller Vielfalt der Angebote, Produkte und Labels.

2019 kam die Verantwortung für das Evangelische Medienhaus hinzu. Freie evangelische Publizistik in vielfacher, multimedialer Ausprägung zu gestalten und zu ermöglichen, ist somit eine umfassende und von Synergien getragene Aufgabe, die mir sehr viel Freude macht. Publizistik lag offenbar bei mir schon in der Wiege. Meine Eltern haben sich beim Kosmos Verlag in Stuttgart kennengelernt.

Wie wollen Sie die Zusammenarbeit der Mitgliedsverlage in der Fachvertretung fördern, um gemeinsame Ziele zu erreichen und Synergien zu nutzen?
Ich möchte dem strategisch geplanten „Zufall“ so viele Chancen wie möglich geben. Sprich: kommunizieren, vernetzen, über den Gartenzaun blicken und die Bereitschaft zur Kooperation, die derzeit ständig wächst, beim Schopf packen. Wir müssen enger miteinander arbeiten, uns einhaken und gegenseitig stärken. Denkbarrieren und Dünkel gibt es nicht mehr, der Druck wächst und diese neue Bereitschaft zu gemeinschaftlichen Strategien möchte ich nutzen.

Der konfessionellen Presse geht es wie der Kirche: Die klassische Leserschaft schrumpft. Wie können junge Zielgruppen erreicht und für konfessionelle Themen begeistert werden?
Inwieweit sehen Sie Digitalisierung und Online-Medien als Chance oder Herausforderung für die konfessionelle Presse, insbesondere im Hinblick auf die Ansprache jüngerer Zielgruppen? So wenig wie Alter an sich ein Verdienst ist, so wenig ist die „junge“ Zielgruppe per se ein hilfreiches Ziel. Mir geht es um interessierte Leserinnen und Leser in vielen Altersstufen. In unserer Verlagsgruppe bieten wir von der Taufe bis zur Leserschaft hohen Alters Themen, Lesestoff, Bildung, Materialien, Kanäle – und über alle hinweg relevanten Content. Wir erreichen Menschen, um sie mit den Inhalten zu berühren. Was davon wen in welchem Cluster anspricht, müssen wir in jedem einzelnen Fall neu klären und entwickeln.

Insofern ist Digital oder Print weniger die Frage als der Interessengrad, der erfüllt werden kann. Für Gemeinden entwickeln und programmieren wir z.B. derzeit einen Digital Hub mit Editor, um Inhalte aus unserer Kirchenzeitung für Gemeindekommunikation erreichbar und verwendbar zu machen. Digital und gedruckt.

Und was ist Ihre Lieblingszeitschrift – abgesehen von denen aus Ihrem Verlag?
Ich bin nicht auf eine Magazinmarke festgelegt. Mich faszinieren große, satte Fotostrecken, Dossiers, Reportagen mit Meinung, Hintergrund und Tiefe. Die finden Sie, wie Sie wissen, in reichlicher Vielfalt in vielen unserer hiesigen Zeitschriftentitel.

Was bedeutet das Ehrenamt für Sie persönlich?
Das Ehrenamt im Verband bedeutet mir Erfüllung, Mitsprache und Austausch wichtiger Informationen für die gesamte Branche wie für unser Haus.

Mein „privates“ Ehrenamt als Aktiver in der Krisenintervention und Notfallseelsorge bei den Johannitern bedeutet mir ebenfalls Erfüllung durch die Möglichkeit, Menschen schnell und fokussiert in schweren Momenten zu helfen.

Welche Vision haben Sie für die Zukunft der konfessionellen Medien?
Die gut hörbare, werteorientierte Stimme zu bleiben.

 

Fachvertretung Konfessionelle Medien
Die Fachvertretung Konfessionelle Medien im Medienverband der freien Presse ist der einzige ökumenische Zusammenschluss konfessioneller Verleger in Deutschland.

Zurzeit gehören 32 Mitgliedsverlage mit über 100 Titeln und einer IVW-geprüften Auflage von rund einer halben Million der Fachvertretung Konfessionelle Medien an.

Ziele:

  • Gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit repräsentiert die Fachvertretung die wirtschaftlichen und politischen Interessen ihrer Mitgliedsverlage.
  • Konfessionelle Zeitschriften (Bistumsblätter, Kirchengebietszeitungen, Wochenzeitschriften, Magazine, Kinder-, Frauen- und Jugendzeitschriften) wenden sich in erster Linie an die Angehörigen der Glaubensgemeinschaften. Sie informieren über das Geschehen im Bereich der Kirchen und bieten durch Stellungnahmen zu aktuellen Fragen ein breites Forum für Meinungen. Der Markt der konfessionellen Zeitschriften ist überwiegend regional organisiert. Die einzelnen Titel stehen nicht im Wettbewerb zueinander.
  • Die Fachvertretung Konfessionelle Medien veranstaltet regelmäßig Seminare und Tagungen für die Vertriebs- und Anzeigenleiter sowie Weiterbildung für Verlagsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter.
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