Gemeinsinn und Debattenkultur
Liebe VDZ-Mitglieder, -Engagierte und Freunde,
2018 ist ein anspruchsvolles Jahr mit einer herausfordernden Marktlage und komplexen medienpolitischen Themen gewesen. Trotzdem gelang es unserer Branche und dem VDZ, immer wieder zu punkten: Von der hart erkämpften Entscheidung des Europäischen Parlaments in Straßburg für ein neues europäisches Urheberrecht über die Einigung des EU-Rates für Wirtschaft und Finanzen zur Anwendung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes auf digitale Presseangebote bis zu den positiven Veränderungen im Rahmen der 9. GWB-Novelle. Mit „Editorial Media“ fahren wir die modernste Kampagne zur Positionierung der Branche, die durch „Presse verkauft!“ und die neue Studie zu „Brand Safety“ schlagkräftig ergänzt wird. Zudem haben wir der Pressefreiheit eine so deutliche Stimme gegeben wie nur wenige Verbände in Europa. Allen Verlagen und Partnern, die ihre Reichweiten für die Pressefreiheitskampagne immer wieder zur Verfügung stellen, gilt ein ganz besonderer Dank. Die Bundeskanzlerin betonte auf der Publishers' Night: „Ich danke dem Verband Deutscher Zeitschriftenverleger, der sich unermüdlich für die Pressefreiheit einsetzt.“
Die Basis dafür ist eine Gemeinschaft, die gerade im medienpolitischen Geschäft, bei der Vertretung der Brancheninteressen in Berlin, Brüssel oder Washington so wichtig ist wie nie zuvor. Vielen von denen, die heute Konsens, Balance, Ausgleich und Gemeinschaft organisieren – Parteien, Kirchen, Verbände –, bläst der Wind ganz schön ins Gesicht. Ist es leichter, Kleine gegen Große oder Schwache gegen Starke auszuspielen – sind Extrempositionen griffiger und besser zu vermarkten? Auch wir führen im Verband intensive Diskussionen, um den VDZ entlang der Anforderungen des Marktes und der Mitglieder unter dem Stichwort „VDZ 2020“ weiterzuentwickeln – diese Debattenkultur ist uns wichtig – und trotzdem, oder gerade deshalb, ist es gut, dass auch weiterhin bei unseren medienpolitischen Zielen kein Blatt zwischen die Verlage aus dem Norden, Süden, Osten oder Westen passt. Mit einer Stimme sprechen zu können, sich gemeinsam in den Wind zu stellen und nicht das bequeme Trittbrett zu suchen, ist in den politisch und wirtschaftlich herausfordernden Zeiten der Lackmustest für jede Interessenvertretung und ihre Mitglieder. Das spüren viele: In diesem Jahr konnten wir mehr als 20 neue Mitglieder begrüßen. Das ist ein kräftiges Signal in Zeiten des globalen Wandels. Auch den starken Partnern des VDZ gilt unser besonderer Dank an dieser Stelle.
Meine besten Wünsche für erholsame und friedliche Feiertage sowie einen guten Start in das Jahr 2019,
Ihr
Stephan Scherzer
Hauptgeschäftsführer VDZ
Geschäftsführendes Mitglied des Präsidiums
Geschäftsführender Vorstand PZ