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Presseeinzelhandelsstruktur 2012: Rückläufige Anzahl der Geschäfte, aber mehr VMP-Händler und bessere Regalausstattung

Print & Digital Vertrieb

Verkaufsstellendichte im Pressevertrieb europaweit unverändert Spitze

Der Bundesverband Presse-Grosso hat jüngst die neuesten Zahlen zur Presse-Einzelhandelsstruktur in Deutschland veröffentlicht. Demnach ist die Verkaufsstellendichte im deutschen Pressevertrieb  im europäischen Vergleich auch 2012  weiterhin unangefochten auf Platz eins geblieben.

Die Verbrauchernähe des Pressehandels in Deutschland rangiert mit einem Versorgungsgrad von durchschnittlich 686 Einwohnern je Verkaufsstelle signifikant oberhalb der etwa in Großbritannien und in Frankreich (1.100 / 1.800 Einwohner je Verkaufsstelle). 2012 wurden in Deutschland 118.437 Point of Sales (PoS) registriert. Damit sank deren Zahl erstmals seit 2007 unter 120.000 Verkaufsstellen.

Auch 2012 waren eine professionelle Infrastruktur der Verkaufsstellen und die Wahrung eines vielfältigen Angebots an Printprodukten im Interesse der Verbraucher und der Pluralität Schlüsselfaktoren der Aktivitäten des deutschen Pressevertriebs.

Nach den ausgewerteten Daten ist der deutliche Rückgang der Zahl presseführender Verkaufsstellen in der erhebungsrelevanten Kalenderwoche 39/2012 im Vergleich zur der des Vorjahres (-3.580 Verkaufsstellen bzw. -2,9 Prozent) hauptsächlich auf die Insolvenz der Drogeriemarktkette Schlecker zurückzuführen. 

Zunahme der VMP-Händler

Der EHASTRA 2012 zufolge nahm die Anzahl der Presseverkaufsstellen, die das Verfahren der „Verkaufstäglichen Marktbeobachtung am Point of Sale“ (VMP) praktizieren, wie in den vergangen Jahren zu. Mit jetzt 14.724 Händlern, die täglich VMP-Verkaufsdaten zur Verbesserung der Marktausschöpfung melden, nutzten 736 Händler mehr als noch 2011 die Vorteile von VMP – insgesamt 12,4 Prozent aller Presseverkaufsstellen in Deutschland. Sie generieren 29,3 Prozent des Gesamtumsatzes. 

Verbesserung der Warenpräsentation

Ein weiteres Ergebnis der EHASTRA 2012: Die Angebotsstellen konnten 2012 ihre Präsentationsqualität mit leicht erhöhter durchschnittlicher Präsentationsfläche und neuen Regalsystemen weiter verbessern. 29.104 presseführende Einzelhändler verfügen über ein Regalsystem mit strukturgebenden Orientierungshilfen und/oder Beleuchtung – damit 2,5 Prozent mehr Händler als noch in 2011. Die Präsentationsfläche für Presse liegt mit durchschnittlich 21,2 Bordmetern je Einzelhändler (ohne reine Zeitungskunden) über der des Vorjahres (+0,1 Bordmeter). Die durchschnittliche „Sortimentsbreite Zeitschriften“ liegt stabil bei rund 234 Objekten. Die rechnerische Maßgröße der Präsentationsfläche je Objekt – der „Schuppungsgrad Zeitschriften“ – ist mit 9,02 Zentimetern daher fast konstant zum Vorjahr.

 Laut EHASTRA ergibt sich ein Rückgang aller Verkaufsstellenarten. So werden 2012 noch 96.813 Händler (81,7 Prozent aller Presseverkaufsstellen) ausgewiesen, die sowohl Zeitungen als auch Zeitschriften im Sortiment anbieten (2.218 Händler weniger als im Vorjahr). Gesunken ist auch die Anzahl der „reinen Zeitungskunden“ um 1.319 auf insgesamt 20.972 (17,7 Prozent aller Outlets). Die Anzahl der mit dem „Blauen Globus“ ausgezeichneten Facheinzelhändler konnte mit 2.442 (2,1 Prozent aller Händler) nahezu stabil gehalten werden.

Nach Analyse der Geschäftsartenentwicklung 2012 verzeichnen die großen Supermärkte (1.000 bis 2.499 qm) mit einer Steigerung um zwei Prozent den größten Zuwachs gefolgt von Tankstellen größer 75 qm (+0,7 Prozent). Die Geschäftsart mit dem größten absoluten Rückgang an Presseangebotsstellen gegenüber 2011 sind die Drogeriemärkte – sie weisen durch die Insolvenz von Schlecker einen Rückgang um 1.215 Verkaufsstellen auf 725 auf. Es folgen Pressefachgeschäfte, kleine Lebensmittelmärkte unter 100 qm, betretbare Kioske und nicht betretbare Kioske. Das Wachstum der mit Presse belieferten Lebensmitteldiscounter setzt sich laut EHASTRA 2012 nicht fort. In der Erhebungswoche wurden 13.024 Discounter (-63Outlets) beliefert, dies entspricht einem Anteil von 11,0 Prozent aller Presseverkaufsstellen. 

Die EHASTRA zeigt einen Unterschied der Umsatzbedeutung zwischen den Geschäftsarten. Während Bäckereien 24,7 Prozent aller Verkaufsstellen ausmachen, beträgt ihr Umsatzanteil lediglich 7,1 Prozent. Umgekehrt erlösen die Pressefachgeschäfte mit einem EH-Anteil von 11,7 Prozent 23,5 Prozent des gesamten Umsatzes.

Beim Organisationsgrad der deutschen Presseverkaufsstellen zeigt sich laut EHASTRA 2012 eine zunehmende Filialisierung des presseführenden Einzelhandels. So sind 72.742 Verkaufsstellen (61,4 Prozent) ungebundene, fragmentierte Einzelhändler, 4.383 weniger als noch im Vorjahr 2011. Leicht zugenommen hingegen hat die Zahl der Großkunden (Anteil 18,1 Prozent) und der filialisierten Regiebetriebe (20,4 Prozent).

Der VDZ (Projektgruppe EHASTRA) sieht zwar in der sinkenden absoluten Zahl der Presseverkaufsstellen keine bedenkliche Entwicklung, da der Versorgungsgrad auf einem sehr hohen Niveau bleibe. Allerdings werden Verschiebungen zwischen den verschiedenen Geschäftsarten mit Sorge betrachtet, weil sie auch Geschäfte mit breiten Pressesortimenten betreffen. Zu einer äußerst angespannten Situation bei den Tabakwareneinzelhändlern, die für den Pressevertrieb wichtig sind, drohen existenzgefährdende Auswirkungen durch die Tabakprodukte-Richtlinie der EU-Kommission.

Die Einzelhandelsstrukturanalyse (EHASTRA) vermittelt detaillierte Erkenntnisse über das Einzelhandelsgeschäft mit Zeitungen und Zeitschriften und kann wöchentlich, quartalsweise oder jährlich bezogen werden. Die Vollerhebung des deutschen Zeitschriften- und Zeitungseinzelhandels wird seit 1970 durchgeführt; seit dem Jahre 1999 unter Herausgeberschaft des Bundesverbandes Presse-Grosso.


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