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Beitrag von Stephan Scherzer, Hauptgeschäftsführer VDZ für die dnv-Ausgabe zur Bahnhofsbuchhändler-Tagung 2013

Eines der zentralen Themen auf der Agenda der Verlagsbranche ist die immer weiter voranschreitende Digitalisierung der Medienlandschaft und deren Auswirkungen auf das klassische Geschäft. Durch die damit verbundene Verschiebung der Werbebudgets in andere Kanäle steigt die Bedeutung der Vertriebserlöse sogar noch einmal deutlich. Die Medienhäuser stellen sich strategisch auf transmediales Publizieren ein, diversifizieren ihre Umsatzströme und bauen neue Geschäftsfelder auf. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Neuerscheinungen in Print zu – die Verlage sind auf allen Plattformen unternehmerisch sehr aktiv.

Ungebrochen hohe Relevanz

Print hat auf breiter Ebene eine ungebrochen hohe Relevanz. Mehr als 90 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung über 14 Jahre – rund 65 Millionen Menschen – lesen Magazine. 2012 gab es über 100 Neuerscheinungen bei den Publikumszeitschriften, rund 30 Titel gingen aus dem Markt - mit Abstand das produktivste Jahr der vergangenen 15 Jahre. Bei der Gesamtzahl der Titel wurde eine neue Höchstmarke gesetzt. Diese Entwicklung, die Ausdruck einer immer stärkeren Ausrichtung von Medienangeboten auf spezielle Themen und Zielgruppen ist, wird sich auch 2013 fortsetzen. Print ist Paid Content in seiner besten Form – die Leser bezahlen am Kiosk oder im Abo und setzen sich dann mit hoher Aufmerksamkeit mit dem Produkt auseinander.

Einen besonderen Stellenwert hat der deutsche Pressemarkt aber nicht nur aufgrund seiner weltweit einzigartigen Titelvielfalt. Es ist keineswegs selbstverständlich, dass Zeitschriften und Zeitungen nahezu flächendeckend im Einzelverkauf erhältlich sind. In diesem Zusammenhang spielt der Handel an Bahnhöfen und Flughäfen eine sehr bedeutende Rolle. Seit der Eröffnung des ersten Ladengeschäfts in einem deutschen Bahnhof vor mehr als 150 Jahren hat sich der Verkauf an Gleis und Gate zu einem wichtigen und geschätzten Vertriebskanal für die Verlagshäuser entwickelt. Mit insgesamt rund 500 Filialen an allen großen Verkehrsknotenpunkten und einem Sortiment von über 6.000 Presse-Titeln trägt der Bahnhofsbuchhandel in besonderem Maß zur Pressevielfalt und Kundennähe in Deutschland bei.

Print fest in der DNA verankert

Für den Verband VDZ ist die Leidenschaft für Print fest in der DNA verankert. Es gibt trotz des medialen Wandels kein Gattungsschicksal – ganz im Gegenteil. Neuerscheinungen, innovative Produkteinführungen und natürlich die Weiterentwicklung bestehender Titel zeigen die unternehmerische Aktivität der Branche. Dazu gehört eben auch, dass sich nicht jedes von den neu gegründeten Magazinen im Markt durchsetzt. Doch das ist kein Beleg für eine Print-Krise sondern vielmehr Ausdruck eines normalen Wettbewerbs. Zeitschriften sind für Millionen von Menschen nach wie vor unverzichtbar und die Investitionen in neue Projekte rentieren sich für die Verlagshäuser. Gute Zeitschriften, Sonderhefte und Neuerscheinungen, die das Herz des Lesers treffen, setzen sich auch in Zukunft durch.

Vor diesem Hintergrund unterstützt der VDZ das Printgeschäft der Zeitschriftenverlage mit seiner breit angelegten Gattungsmarketing-Offensive. Herzstück dieser Offensive ist die „Print wirkt!“-Kampagne für Anzeigenwerbung in Publikumszeitschriften. Der aktuelle Kampagnen-Flight mit insgesamt 18 Motiven knüpft an den erfolgreichen Relaunch im Januar 2012 an und bringt sehr fundierte Argumente für Printwerbung mit einem Augenzwinkern auf den Punkt.

Konstruktive Zusammenarbeit

Der VDZ und der Verband Deutscher Bahnhofsbuchhändler arbeiten bereits seit vielen Jahren konstruktiv zusammen. Vor allem die 2011 gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) beschlossenen Grundsätze des Pressevertriebs im Bahnhofsbuchhandel waren ein bedeutender Schritt. Während die Verlagshäuser neue zielgruppenspezifische Produkte entwickeln und bestehende Marken optimieren, ist es Aufgabe des Bahnhofsbuchhandels, für eine intelligente, kundenorientierte Warenpräsentation und verkaufsfördernde Aktivitäten zu sorgen.

Darüber hinaus gewährleistet der VDZ mit seiner Projektgruppe Bahnhofsbuchhandel regelmäßig, dass die besonderen Kriterien dieses Vertriebskanals eingehalten werden. Hierfür leisten Verlage und ND´s mit ihrem Außendienst ein sehr gutes Beispiel für funktionierende Branchenvereinbarungen.

Die Medienlandschaft hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert, und es ist nicht davon auszugehen, dass sich diese Dynamik abschwächt – ganz im Gegenteil. Verlage, die Unternehmer im Bahnhofsbuchhandel und die Verbände sind stark gefordert, im intermedialen Wettbewerb alles zu tun, um die starke Mediengattung Print kundennah weiterzuentwickeln und die Menschen auch weiterhin für Zeitschriften zu begeistern. Deutschland ist ein besonderes Zeitschriftenland - dazu tragen der Bahnhofsbuchhandel und dessen kreative Vertriebskraft bei.

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