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Publishers' Night: VDZ verleiht erstmals "Goldene Victoria für Pressefreiheit"

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Drei Journalisten werden für couragierte Berichterstattung geehrt –

VDZ-Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer: "Der Preis ist ein Zeichen der Solidarität und soll gleichzeitig ein Signal für jene sein, die Journalisten bedrohen oder diese an ihrer Arbeit hindern"

Ana Lilia Pérez, Farida Nekzad, Peter Bandermann (v.l.n.r.)

Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger betont im Jahr der Anschläge in Paris und Kopenhagen das Thema Pressefreiheit auf seinen wichtigsten Veranstaltungen Publishers' Summit und Publishers' Night. So wird im Rahmen der Publishers' Night am 2. November zum ersten Mal die 2Goldene Victoria für Pressefreiheit" verliehen.

Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer sagt: "Wir haben eine einzigartige Vielfalt von über 1.500 periodisch erscheinenden Publikumstiteln, hunderten Websites und Mobilangeboten, dazu über 3.800 Titel der Fachpresse in Deutschland. Diese Vielfalt bei Themen und Meinungen garantiert die Pressefreiheit, die geschützt werden muss, nicht nur in sogenannten Krisenregionen, sondern auch mitten in Europa." Es sei nur folgerichtig, dass das Thema Pressefreiheit auch auf den beiden Veranstaltungen Publishers’ Summit und Publishers’ Night besonderen Raum erhalte. Auch den engen Zusammenhang zwischen Pressefreiheit und wirtschaftlichem Wohlstand betont Scherzer: "Wettbewerb, Innovation und Freiheit hängen eng zusammen. In Ländern, in denen es keine freie Presse gibt, Oligopole und Oligarchen das Wirtschaftsbild prägen und Rechtssicherheit durch Korruption ersetzt wird, gibt es auch keine unternehmerische Freiheit, keine Vielfalt und keinen Wettbewerb." 

Auf der Publishers' Night werden in diesem Jahr drei Journalisten mit der "Goldenen Victoria für Pressefreiheit" ausgezeichnet. Die Journalisten stehen durch ihre Arbeit exemplarisch dafür, wie Presse- und Meinungsfreiheit gelebt wird, und zeigen zugleich, aus welchen unterschiedlichen Richtungen Gefährdungen drohen – vom organisierten Verbrechen über Korruption bis hin zu ideologischem und religiösem Extremismus.

Eine Preisträgerin ist die mexikanische Journalistin Ana Lilia Pérez. Sie berichtet seit Jahren auch aus dem Exil über Korruption, Geldwäsche und Menschenhandel, über das organisierte Verbrechen und die engen Verbindungen von Politikern und Wirtschaftsunternehmen mit der Mafia. Ebenfalls mit einer "Goldenen Victoria für Pressefreiheit" wird Farida Nekzad geehrt. Sie gründete 2009 die Nachrichtenagentur "Wakht" in Afghanistan, um eine Verbindung zwischen Regierung und Bevölkerung zu schaffen. Darüber hinaus leitete sie den Medienausschuss der unabhängigen Wahlkommission, der die journalistische Berichterstattung während des Wahlkampfes 2014 beobachtete und eine ausgewogene mediale Präsenz der zur Wahl stehenden Parteien fördern sollte. Bei ihrer Arbeit sieht sie sich beständigem Druck ausgesetzt. Der dritte Preisträger ist der Redakteur und Journalist Peter Bandermann. Er berichtet trotz anhaltender Drohungen seit 15 Jahren für die Ruhr Nachrichten über die rechtsextreme Szene in Dortmund. "So unterschiedlich sie sind, alle drei zeigen sie mit ihren Beiträgen, Kommentaren und Äußerungen, aus welchen Richtungen Journalisten attackiert werden, wieviel Courage man benötigt, um die Schere im Kopf zu verdrängen und wie zentral unabhängige und faktenbasierte Berichterstattung sind", mahnt Scherzer.

Nicht nur die Anschläge in Paris und Kopenhagen haben die Bedrohung einer der Grundfesten der Demokratie in aller Deutlichkeit vor Augen geführt. Weniger als ein Fünftel der Weltbevölkerung lebt mit einer Pressefreiheit, wie wir sie kennen. "Der Preis ist ein Zeichen der Solidarität und soll gleichzeitig eine Mahnung für jene sein, die Journalisten bedrohen oder diese in ihrer Arbeit behindern – das fängt oftmals im Kleinen an. Die Reporter und ihr Handeln werden ins Licht der Öffentlichkeit gerückt, sie stehen dabei auch stellvertretend für tau-sende Journalisten, denen mit allen möglichen Repressalien die Berichterstattung erschwert wird", erläutert Scherzer. "Es ist beunruhigend, dass – wie Reporter ohne Grenzen feststellt – Journalisten in Gewaltkonflikten oft nicht mal mehr beeinflusst, sondern gleich ermordet werden, und so zur Verfügungsmasse für Erpressungen und Abschreckung geworden sind. Es ist wichtig, sich für die Pressefreiheit, die Unabhängigkeit der Redaktionen und die Vielfalt an Titeln und Verlagen einzusetzen." Die Laudatio auf die drei Preisträger hält Daniela Schadt, Journalistin und Lebensgefährtin von Bundespräsident Joachim Gauck.  

Auch in der Chefredakteursrunde auf dem Publishers' Summit steht das Thema Pressefreiheit auf der Agenda: Klaus Brinkbäumer (Der SPIEGEL), Marion Horn (Bild am Sonntag), Christian Krug (Stern), Giovanni di Lorenzo (Die Zeit), und Patricia Riekel (Bunte) diskutieren unter anderem über die Gefahren und Herausforderungen für die Pressefreiheit, die Bedeutung von Auslandskorrespondenten und die unterschiedlichen Arten der Beeinflussung unabhängiger Presse in Europa und weltweit.

Weitere Informationen rund um Publishers‘ Summit und Publishers‘ Night 2015 sind unter www.publishers-summit.de zu finden. Bei Fragen zur Anmeldung steht Jacqueline Steiger unter der Telefonnummer 030/72 62 98-102 oder der E-Mail-Adresse j.steiger(at)vdz.de zur Verfügung.

Aktuelle Informationen finden Sie auch auf unserer Homepage www.vdz.de. Oder folgen Sie der Vorberichterstattung zum Event auf Facebook und Twitter unter den Hashtags #VDZPS15 und #VDZPN15.

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