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Reemtsma, Liberty Award, Pressefreiheit

Reemtsma Liberty Award 2018 für Berliner Journalisten Michael Obert

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US-Schauspielerin und Menschenrechtsaktivistin Robin Wright als Ehrengast

Michael Obert (m.), Preisträger des Reemtsma Liberty Award 2018, mit John Prendergast (li.) und Michael Kaib (re.) (Foto: Eva Oertwig)

Robin Wright (li.) Ehrengast beim Reemtsma Liberty Award 2018 im Gespräch mit Tita von Hardenberg (m.) und John Prendergast (re.) (Foto: Eva Oertwig)

Der Berliner Journalist und Autor Michael Obert wurde heute in Berlin mit dem Reemtsma Liberty Award 2018 geehrt. Mit der Auszeichnung würdigte die Jury Oberts Reportage „Die Menschenfänger“ (Süddeutsche Zeitung Magazin, Nr. 23/2017). Der mit 15.000 Euro dotierte Reemtsma Liberty Award ehrt seit 2007 herausragende journalistische Arbeiten von Reportern und Korrespondenten deutscher Medien im Ausland, die sich in besonderem Maße um die Freiheit der Presse, der Gesellschaft und damit um die Freiheit jedes Einzelnen verdient machen.

Große Beachtung fand neben der Preisverleihung das Podiumsgespräch mit dem diesjährigen Ehrengast, der „House of Cards“-Hauptdarstellerin Robin Wright. Gemeinsam mit dem US-Aktivisten John Prendergast und Jury-Mitglied Tita von Hardenberg sprach Wright über ihr Engagement für Menschenrechte. Der Reemtsma Liberty Award fand 2018 vor dem Hintergrund erschütternder Ereignisse statt, wie der Ermordung von zwei Journalisten in EU-Mitgliedsstaaten in weniger als fünf Monaten: Ján Kuciak in der Slowakei und Daphne Caruana Galizia in Malta. Zudem sitzen rund sechs Wochen nach der Freilassung von Deniz Yücel nach wie vor rund 150 Journalisten und Medienvertreter in der Türkei in Haft.

Die Reportage „Die Menschenfänger“, in der Michael Obert sowohl den Kampf gegen als auch das Geschäft mit Schlepperbanden in Libyen in der Person eines Einzelnen hautnah porträtiert, überzeugte die Jury des Reemtsma Liberty Award 2018 vor allem durch den großen persönlichen Mut des Autors sowie durch das hohe Maß an journalistischer Qualität. Im Namen der gesamten Wettbewerbs-Jury überreichte Juror Nikolaus Blome den Reemtsma Liberty Award 2018 an den Preisträger Michael Obert. „Die Reportage ‚Die Menschenfänger‘ von Michael Obert ist ein atemberaubendes Stück Reporter-Journalismus. Michael Oberts Geschichte von einem Brennpunkt der Flüchtlingskrise zeugt nicht nur von großem persönlichen Mut, sie ist zugleich hochaktuell und spannend – fast schon drehbuchartig. Oberts Wahl einer sehr vielschichtigen, ambivalenten Hauptfigur fordert vom Leser eine direkte Auseinandersetzung mit der Sache, die niemanden kalt lassen dürfte. Vor allem darin liegt die journalistische Brillanz dieser Arbeit, die in dieser Form selten zu finden ist.“

Der feierlichen Auszeichnung Michael Oberts mit dem Reemtsma Liberty Award 2018 ging ein Podiumsgespräch mit dem diesjährigen Ehrengast Robin Wright und dem US-Aktivisten John Prendergast voran. Die 51-jährige Schauspielerin setzt sich aktiv für die Verteidigung von Menschenrechten vor allem in Afrika ein. So fungiert sie unter anderem als Sprecherin des 2007 von John Prendergast gegründeten Enough Project, das für ein Ende von Gewalt und Genozid in afrikanischen Krisengebieten eintritt. In diesem Zusammenhang unterstützte Robin Wright auch die Initiative „Raise Hope for Congo“ des Enough Project im Kampf gegen die Ausbeutung sogenannter Konfliktmineralien für moderne Elektronikgeräte und die damit oft verbundenen Menschenrechtsverletzungen vor Ort. Zudem hat Wright 2014 die Charity-Modemarke Pour Les Femmes gegründet, deren Erlöse in die Förderung gleicher Rechte und Chancen für Frauen im Kongo fließen.

Günther Jauch führte die 300 Gäste aus Politik, Medien und Kultur durch die zwölfte Verleihung des Reemtsma Liberty Award. Zur aktuellen Bedeutung des einzigartigen Journalistenpreises sagte Michael Kaib, Vorstandssprecher von Reemtsma: „2018 scheint der Reemtsma Liberty Award aktueller und relevanter denn je zu sein. Der politische Druck auf Medien wächst in immer mehr Staaten, Journalisten sehen sich immer öfter Anfeindungen ausgesetzt und die gesellschaftliche Funktion und Legitimation freier Medien wird zunehmend in Frage gestellt – auch in Deutschland. Eine freie und selbstbestimmte Gesellschaft ist ohne freie Medien, die nach den handwerklichen und moralischen Grundsätzen eines professionellen Journalismus arbeiten können, jedoch undenkbar. Die freie Welt braucht Qualitätsjournalismus, und deshalb braucht es den Reemtsma Liberty Award.“

Der Reemtsma Liberty Award ist die erste Auszeichnung in Deutschland, die ausschließlich den engagierten Einsatz deutschsprachiger Korrespondenten im Ausland würdigt. Anlässlich der Preisverleihung im Berliner Hotel de Rome hatte Barbara Schöneberger, die sich seit mehreren Jahren unter anderem für terre des hommes engagiert, einen exklusiven musikalischen Auftritt. 

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