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Renate Köcher "Persönlichkeit des Jahres" 2012

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Stephan Scherzer hielt die Laudatio beim Preis der Deutschen Marktforschung

"Herzlichen Glückwunsch!" - Stephan Scherzer übergibt die Auszeichnung.

"Liebe Professorin Renate Köcher, mein sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Jury,

Zeit und uneingeschränkte Aufmerksamkeit ist das wertvollste Gut, das Menschen haben. Sie alle haben sich heute entschieden, Ihre Zeit hier in der Ullsteinhalle bei  dieser besonderen Preisverleihung zu verbringen und Ihre Aufmerksamkeit auf die Marktforscherpersönlichkeit des Jahres zu konzentrieren.

Als ich vor ein paar Tagen meiner Tochter erklärte, dass ich heute Abend erst spät nach Hause komme, weil ich eine Laudatio halte, musste ich mich etwas erklären. Eine Lobrede, eine wertschätzende positive Rede. Sie fand das klasse – loben, in Zeiten wo es in der Schule und in der Gesellschaft in erster Linie um Kritik als Motor des Erkenntnisfortschritts geht. Eine Lobrede fand sie also akzeptabel, um erst später heimzukommen – finde ich auch.

Der Preis der Deutschen Marktforschung wird Menschen verliehen, die herausragendes, zukunftsorientiertes und innovatives leisten. Die Jury hat mit der Wahl von Professorin Köcher einen Volltreffer gelandet – sozusagen das Tor des Jahres geschossen.

Überall in unserer turbo-aufgeregten Gesellschaft tobt der Kampf um die Aufmerksamkeit. Ein Shitstorm kommt selten allein und eine Talkshow jagt die nächste. Grundlegende Werte - wie das Recht am Geistigen Eigentum – werden in Frage gestellt; die Welt erlebt einen arabischen Frühling und niemand weiß, ob daraus ein kalter Herbst wird. Die Verschiebung globaler Kräfteverhältnisse ist in vollem Gange und die Welt wird irgendwie immer unberechenbarer für viele Menschen, weil das Tempo so enorm ist.

Menschen wie Renate Köcher sind in diesen Zeiten wichtig als Anker, um gesellschaftliche Strömungen und Veränderungen einzuordnen und in einen nachvollziehbaren Bezugsrahmen zu setzen, den wir alle brauchen, um zu entscheiden.
Und zwar nicht vorlaut, marktschreierisch und schnell aus der Hüfte geschossen, wie so oft, sondern wie die Preisträgerin selbst sagt: “wohltemperiert”. Eben so, wie man guten Wein trinkt – nicht schnell aus dem Regal gerissen und runter gestürzt, sondern eben ruhig und wohltemperiert.

In diesem Wettbewerb um die Aufmerksamkeit erreicht ihre Stimme und das Institut Allensbach, das sie geprägt hat, die Entscheider in Politik, Wirtschaft und Medien. Allensbach ist mehr als ein Marktforschungsinstitut – keiner kennt die Deutschen so gut wie Allensbach, keiner beleuchtet die Facetten der Deutschen Gesellschaft so wie die Marktforscher am Bodensee.

Starke Marken ziehen sich an – so geschehen zwischen Allensbach und unserer Preisträgerin. Sie ist für mich das Powerhouse der deutschen Marktforschung – kaum jemand in Politik oder Wirtschaft, der nicht gerne ihren Rat hört. Sie steht aber nicht nur für klare Wissenschaft – für Elfenbeinturm sowieso nicht – sondern vor allem für fundierte Beratung, Einordnung und die strategische Analyse.

Große Präzision, Klarheit und eine sehr angenehme Natürlichkeit sind Kennzeichen des Menschen Renate Köcher. Die Deutschen Verleger – das ist eine weitere Botschaft, die ich mitbringe – schätzen den Profi und Menschen Renate Köcher sehr. Hubert Burda sagte bei einem Gespräch in München zu mir, “Prof. Köchers Leistung für die Medien und unsere Wissensgesellschaft könne man gar nicht hoch genug einschätzen.”  - Herzliche Glückwünsche aus dem Arabella Park in München!

Wenn Sie den Menschen in die Köpfe und ins Herz schaut, erforscht Sie auch das, was die freie Presse in den Köpfen der Menschen bewegt.
Ein Thema beschäftigt Sie schon lange: Die Deutschen neigen bekanntermaßen eher zum Trübsinn – das Glas ist halb leer und “nicht gerügt ist genug gelobt”, fällt mir dazu ein. Zum Glück, so Allensbach, “geht das den Deutschen sogar selbst auf den Wecker”. Nach vier Jahren in San Francisco unterstütze ich Sie, liebe Prof. Köcher, sehr gerne dabei, in Deutschland mehr über halb volle Gläser zu sprechen und in den großen Herausforderungen die Chancen und Möglichkeiten zu sehen. Unsere Wissensgesellschaft kann diese Sicht auf die Dinge gut gebrauchen.

Eines ist klar - wir haben sehr kurze Themenkonjunkturen – gerade deshalb ist die entschleunigte und wohltemperierte Analyse so wichtig. Dafür steht unsere Preisträgerin 2012 – Professorin Renate Köcher.

Liebe Professorin Köcher, Sie haben auch heute Abend die uneingeschränkte Aufmerksamkeit und Wertschätzung der Menschen in diesem Saal. Es ist mir eine besondere Freude und Ehre, Ihnen den Preis der deutschen Marktforschung als Persönlichkeit des Jahres 2012 zu überreichen."

Die Preisverleihung fand am 21.06.2012 in Berlin statt.

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