Spendenaufruf der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte
Die junge Tadschikin Humayra Bakhtiyar (29) hat sich in ihrer Heimat zunächst als Parlamentsreporterin bei Radio Imruz und seit 2014 mit ihrer Berichterstattung über politische und menschenrechtliche Themen für die Mediengruppe Asia Plus einen Namen gemacht. Besondere Beachtung fanden ihre Berichte über eine Arbeitsgruppe zur Abschaffung der Todesstrafe und den zivilgesellschaftlichen Zusammenschluss mehrerer NGOs gegen Folter und andere Menschenrechtsverstöße des tadschikischen Regimes.
Unter anderem für ihre Arbeit zu den tadschikischen Präsidentschaftswahlen und zum Thema "Radikalismus und Extremismus" wurde sie in den Jahren 2012, 2013 und 2015 vom "Institute for War and Peace Reporting" ausgezeichnet.
Diese und andere Recherchen brachten Humayra Bakhtiyar ins Visier des tadschikischen Geheimdienstes. 2014 wurde sie mehrfach von den Sicherheitsdiensten befragt, ihr Telefon wurde abgehört und ihr Facebook Account gehackt. Im März 2015, einen Tag nach ihrem Interview mit dem im türkischen Exil lebenden Oppositionspolitiker Umarali Kuwatow, wurde dieser von Unbekannten in Istanbul auf offener Straße erschossen. Kuwatow galt als scharfer Kritiker des langjährigen tadschikischen Staatschefs Emommali Rahmon. Seit diesem Mord fürchtete die Journalistin um ihr Leben.
Nach einer Einschätzung von Reporter ohne Grenzen hat angesichts der aktuellen Verschärfung der innen-politischen Lage, die unter anderem durch bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Regierungsgegnern gekennzeichnet ist, die Gefährdung unabhängiger Journalisten zugenommen.
Humayra Bakhtiyar ist jetzt in Sicherheit. Ihr Jahr in Hamburg will die junge Frau nutzen, um die Öffentlichkeit über die brisante Lage in ihrer Heimat zu informieren, neue Kontakte zu knüpfen und sich beruflich weiter zu bilden.
Informationen zu der Stiftung und den Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie hier.