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Wachsende Aufgaben bei gleichen Ressourcen

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Die Zusammenarbeit von VDZ und Mitgliedsverbänden

Dr. Klaus Driever, Geschäftsführer Verlagsgruppe Weltbild, Präsidiumsmitglied im VDZ und 1. Vorsitzender im Verband der Zeitschriftenverlage in Bayern e.V.

Deutschland ist ein Zeitschriftenland: Wohl kaum woanders findet sich eine solche Vielfalt an Titeln und Verlagen. Die reiche Zeitschriftenkultur – mit unterschiedlichsten Erzeugnissen der Publikums-, Fach- und der Konfessionellen Presse – ist ein wesentlicher Teil der Lebenswirklichkeit unseres Landes. Und gerade Zeitschriften – ob Special-Interest, ob Fachtitel – bilden wie wohl keine andere Mediengattung die Differenzierung unserer Gesellschaft mit ihren mannigfaltigen Interessen und Kompetenzen ab, ja befördern und erzeugen sie sogar mit. Man muss kein Prophet sein, um zu sehen, dass diese Rolle durch die wachsende Multimedialität und die weiter zunehmende gesellschaftliche Heterogenität noch differenzierter und anspruchsvoller werden wird.

Vermessung der Zeitschriftenwelt

Zur „Vermessung“ der Zeitschriftenwelt gehört die Feststellung des auch regional differenzierten Charakters der Zeitschriftenlandschaft: Große Verlage der Publikumszeitschriften im Norden und Süden werden eingerahmt von einer flächendeckenden Fülle mittelständischer Verlage, verteilt über das ganze Land.

Von den immer stärkeren Auslandsaktivitäten mit Standorten auf der ganzen Welt, mit Kooperationen und Joint-Ventures, gar nicht erst zu reden. Zur kulturellen Vielfalt gehören zudem auch noch die „Binnenstrukturen“ – inhabergeführte Familienunternehmen auf der einen und größere, managergeführte Unternehmen auf der anderen Seite.

Verbände bilden die Differenziertheit ab

Die Organisation der Interessenvertretung, die Verbände der Zeitschriftenverlage, bilden diese fachliche, geschäftliche und regionale Differenziertheit ab und sind den Innovations-Weg der Verlage mitgegangen, ja haben diesen zum Teil auch antizipiert. Sie erfüllen - weil die Medientransformation an der Spitze des gesamten gesellschaftlichen Wandels steht - damit eine der anspruchsvollsten Verbandsaufgaben. Die Landesverbände, die Fachverbände und der VDZ haben deshalb ihr Aufgabenspektrum kontinuierlich erweitert - funktional sowie organisatorisch parallel zu den immer breiteren und vielgestaltigeren Geschäftsmodellen der Verlage. Gerade die Landesverbände, die regional die Verlage beraten und betreuen, haben sukzessive ihr Angebot ausgebaut, die Nähe zu den Verlagen erhöht, weil deren Bedürfnisse nach Beratung bei der Veränderung der Geschäftsmodelle im medialen Transformationsprozess deutlich gestiegen sind. Zugleich ist gerade auch im Medienwandel die Aufgabe, die Verlage gegenüber der Politik zu vertreten  noch wichtiger geworden – ob in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, München, Stuttgart oder gar Brüssel.

Wachsende Herausforderungen und effizientes Zusammenspiel

Wachsende Aufgaben bei weitgehend unveränderten Ressourcen - das war und ist die Herausforderung von Landesverbänden und VDZ. Dass sie diese bewältigt haben und bewältigen, dafür ist vor allem ein effizientes Zusammenspiel der beiden Ebenen und ihrer Protagonisten verantwortlich. Dabei hat sich die Kooperation zwischen Landesverbänden und VDZ immer professioneller und immer positiver entwickelt. Dies garantieren vor allem folgende Grundsätze:

  1. Aufgabenteilung leben. Jeder macht das, was er am besten kann: Die Landesverbände sind kein „Mini-VDZ“, sondern erfüllen vor allem die Aufgabe, die Verlage an Ort und Stelle zu vernetzten und zu betreuen – von juristischer Beratung, über die Vorstellung neuer interessanter Geschäftsmodelle mit Best-Practices bis zur politischen Vertretung gegenüber der regionalen Politik. Die Landesverbände horchen in die Verlage und spielen deren Bedürfnisse weiter an den VDZ. Der VDZ wiederum gibt den Landesverbänden Informationen und Positionen an die Hand, die er fachlich entwickelt und verbandspolitisch abgesichert hat. Er bündelt auch wichtige geschäftliche Fragen und holt sich mit Studien oder unternehmerischer Beratung Expertise, die er an die Landesverbände für deren Arbeit mit den Mitgliedsverlagen zurückspielt.
  2. Kommunikation leben: Zwischen Bundes- und Landesebene findet ein gleichmäßiger und intensiver Austausch von Wissen statt. Landesverbände wie der VZB vermitteln, wo die Verlage stehen – gerade in Zeiten von Best Practice benennen sie positive Verlagsbeispiele und informieren darüber. Umgekehrt stellt der VDZ einen offenen und kontinuierlichen Informationsfluss an die Landesverbände sicher und gibt Einblick in sein Wirken: So vertreten die Landesverbände gegenüber ihren Mitgliedern die Agenda des VDZ als Verband aller Zeitschriftenverlage. Hier setzt zum Beispiel der VZB immer wieder Akzente, indem er bei Verlagsabenden Referenten des VDZ und Vertreter von VDZ-Gremien einlädt, um frisch, offen und vertraulich über ganz zentrale Projekte zu informieren und für diese Überzeugung zu schaffen.
  3. Zusammenarbeit leben: In vielen Feldern ist die Zusammenarbeit für ein Projekt auf Landes- und Bundesebene zwingend notwendig, um Erfolg zu haben. Dies gilt ganz besonders in der Medienpolitik, für die in vielen Fällen die Landesregierungen zuständig sind – ob Urheberrecht und Leistungsschutz, ob EUDatenschutzrichtlinie, Werbebeschränkungen Hier bedarf es des Engagements ebenso gegenüber den Landesregierungen wie der Bundesregierung - Brüssel nicht zu vergessen. Die Vertretung in Brüssel zum Beispiel, von der der VDZ und seine Landesverbände sehr überzeugt sind, ist zwar beim VDZ organisatorisch angesiedelt, wird aber von allen getragen und auch genutzt. Reisen von Verlegern aus den Landesverbänden nach Brüssel werden in Zusammenarbeit organisiert.

Zusammenarbeit in noch anspruchsvolleren Zeiten

Der VDZ und seine Landesverbände stehen für ein loyales Zusammenspiel, das sich nicht als Wettbewerb versteht, sondern als optimales und immer wieder zu optimierendes funktionales Miteinander. Dieses ist im Übrigen nicht nur Pflicht, sondern für alle Seiten oft auch Kür, nicht nur Information, sondern auch Unterhaltung. Dies, auch weil wir für ein Produkt stehen, das nicht nur informiert, sondern auch unterhält. Insofern freue ich mich auf die Zukunft der Zusammenarbeit mit dem VDZ in noch anspruchsvolleren Zeiten.

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