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Wandel und Kontinuität

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Viele Aktivitäten und Vernetzung - Jahresbericht des SZV

Dipl -VWT Wolfgang Haas, Geschäftsführer SZV

Werner Neunzig, Geschäftsführer Reader‘s Digest Deutschland Verlag Das Beste GmbH und Vorsitzender des SZV

Die Verlagsbranche ändert sich so stark und schnell, wie kaum zuvor. Die Begleitung dieses Wandels stellt auch für die Medienverbände eine besondere Herausforderung dar. Die Reaktion auf die alles durchdringende Digitalisierung und die Entwicklung neuer und tragfähiger Geschäftsmodelle steht für jeden Verlag derzeit weit oben auf der Management-Agenda. Darin war sich der neu gewählte SZV-Vorstand unter Leitung seines neuen Vorsitzenden Werner Neunzig (Reader‘s Digest Deutschland: Verlag Das Beste GmbH, Stuttgart) in seiner ersten Sitzung rasch einig. Der Vorstand identifizierte jedoch noch einige andere drängende Branchenthemen. So macht den Verlagen in der Politik vor allem die europäische Gesetzgebung Sorgen, die ihnen zunehmend Beschränkungen im Werbemarkt und bei der Abogewinnung auferlegt und mit überzogenen Anforderungen an den Datenschutz aufwartet.

Doch nicht nur die „Brüsseler Spitzen“ piesacken die Verleger. National beklagen sie die anzeigengesättigten Publikationen von Messegesellschaften, die Fachzeitschriften, Hotel- und Restaurantführern Konkurrenz machen.

Ein politischer Dauerbrenner ist der Erhalt des reduzierten Mehrwertsteuersatzes für Printmedien, der nicht nur verteidigt, sondern auch auf digitale Medien erweitert werden muss. Verlage, die ihren Lesestoff an den Kiosk bringen müssen, haben ein hohes Interesse am Erhalt eines stabilen, neutralen und effizienten Grosso-Vertriebssystems.

Kampf um die besten Köpfe

Ein Problem, das in Zukunft an Schärfe gewinnen wird, betrifft den „War of Talents“. Schon heute haben Verlage Schwierigkeiten, bestimmte Stellen, etwa im Marketing oder Verkauf, mit qualifizierten Mitarbeitern zu besetzen – dabei steht der demografische Wandel erst noch bevor. Es wird gemeinsamer Anstrengungen bedürfen, um Verlage als attraktive Arbeitgeber zu präsentieren, für die es sich lohnt, zu arbeiten.

Dies sind nur einige der vom Vorstand benannten wichtigen Themen, die die Zeitschriftenverlage im Südwesten aktuell umtreiben. Der SZV setzt sich dafür ein, dass die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Unternehmen, wo immer es geht, verbessert werden. Vor allem aber unterstützt der SZV seine Mitglieder auf vielfältige Art und Weise bei ihrer Tagesarbeit und bei der Aufgabe, den Medienwandel zu bewältigen, erfolgreiche Zeitschriften zu machen und ihre Geschäfte auszubauen.

So trafen sich die Mitglieder des Mitte 2010 gegründeten Erfahrungsaustausch-Kreises „Digitalisierung im Verlag“ bereits zu fünf nachmittäglichen Sitzungen, um sich über Digitalisierungsprojekte auszutauschen, Strategien zu diskutieren und Expertenwissen von externen Referenten aufzunehmen. Themen waren beispielsweise: „Mobile Plattformen – Auf welches Pferd soll man setzen?“ „Augmented Reality – Die Verbindung von Print und Online in der Praxis“ und „Wie vernetzte Informationen neue Produkte schaffen.“

Auch die „SZV-Abendgespräche“, bei denen immer mindestens ein Best-Practice-Beispiel im Mittelpunkt steht, sind eine gern genutzte Plattform zum Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie zum Knüpfen von kollegialen Kontakten. „Optimierung der Produktionsabläufe im Verlag“ und „Zeitschriften neu denken – Wie Fach- und Special Interest-Zeitschriften sich im Wettbewerb mit digitalen Medien behaupten können“ waren die Themen der beiden jüngsten Abendgespräche.

Personalleiter und -referenten treffen sich wenigstens einmal jährlich zum „Personalleiter-Erfa-Kreis“. Tagesthema der jüngsten Sitzung war „Ein Betrieb – (K)ein Tarifvertrag? Wie Verlage sich rechtssicher vom Tarifvertrag lösen können“. Das Thema war und ist für viele Verbandsmitglieder von Interesse, denn etwas über die Hälfte der Mitgliedsverlage im SZV ist nicht tarifgebunden.

Wegweiser für die Branche

Schon immer richtet der SZV ein besonderes Augenmerk auf das Aufspüren von Trends und Entwicklungen, um den Mitgliedern Ideen und Anregungen zu liefern. Dazu gibt der SZV eine viermal jährlich erscheinende Zeitschrift heraus. Ein „E-Mail-Rundbrief“ für Führungskräfte, eine Presseauswahl zur „Zukunft des Verlegens“, ein E-Mail-Newsletter für Vorstandsmitglieder sowie ein Internetauftritt ergänzen das Informationsangebot.

Zur Dienstleistungspalette des SZV gehören auch die Veranstaltung von Seminaren und Workshops sowie das Ausstellen von Presseausweisen sowie als Herzstück die individuelle Beratung der Mitglieder bei Fragen und Problemen im Tagesgeschäft. Der ehemalige Geschäftsführer der Stuttgarter Evangelischen Gemeindepresse, Bernd Friedrich, kennt den SZV als langjähriges Mitglied und bescheinigte ihm: „Da ich selbst in etlichen Verbänden auch ehrenamtliche Funktionen inne hatte, weiß ich, dass der SZV ein Musterbeispiel für effektive Verbandsarbeit ist. Die Nähe zu den Bedürfnissen unserer Branche, die kontinuierlich erscheinenden Informationen, die stets kompetenten und schnellen Antworten auf viele unterschiedliche Fragen, die Jahreshauptversammlungen mit viel Know-how-Vermittlung und wenig Regularien sowie die unterjährigen Angebote: Es lohnt sich, dabei zu sein.“

Mit der Jahrestagung 2010, bei der der SZV sein 60-jähriges Bestehen mit einem Festvortrag von Zukunft sforscher Matthias Horx feierte, endete auch eine Ära: Erwin Fidelis Reisch (Alfons W. Gentner Verlag GmbH & Co. KG, Stuttgart), der den Verband 15 Jahre lang als Vorsitzender geführt hatte, kandidierte nicht mehr. Es gab in der nunmehr über 60-jährigen Geschichte des Verbandes erst sechs Mal einen Wechsel im Vorsitz. Wolfgang Haas, der seit bald 30 Jahren die Geschicke des Verbandes hauptamtlich leitet, ist erst der dritte Geschäft sführer. Auch dies also zeichnet den SZV aus: Kontinuität.

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