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Wendepunkte der VDZ-Geschichte seit 1892

Kurt Otto, Medienberater und Kommunikationsfachmann, zuletzt Pressesprecher bei Gruner + Jahr

Wer sich aufmacht zu einer Zeitreise in die Geschichte der Zeitschriften und Verlage Deutschlands, der wird in der Spanne von 120 Jahren entdecken, dass der VDZ und seine Vorläufer als Prototypen moderner Medienverbände gelten können, die ihrer Zeit stets ein wenig voraus waren. Die ersten historischen Spuren des VDZ lassen sich verlässlich in das Jahr 1892 zurückverfolgen.

1892 - Die VDZ-Wurzeln liegen im Schulterschluss der Verleger

1929 wird heute im Rückblick des VDZ auf die eigene Verbandschronik als das eigentliche Gründungsjahr gesehen. Und 1949 startete der VDZ neu in Bonn – parallel mit der Gründung der Bundesrepublik. Ob es nun 119, 88 oder 62 Jahre eine VDZ-Rückblickes sind: Fest steht, dass der scheidende Wolfgang Fürstner mit 33 Jahren seiner Verbandszugehörigkeit so lange wie keiner anderer die Geschicke dieses Verbandes verantwortlich und erfolgreich geführt hat.

Bereits 1892 hatten sich die Fachzeitschriften im Deutschen Reich zu einer eigenen Interessenvertretung zusammengeschlossen. Und 1907 organisierten sich die – wie es damals hieß – „Illustrierte“ und Unterhaltungs- und Familienzeitschriften zum „Verein Deutscher Zeitschriftenverleger“, einer Gruppe, die heute dem VDZ-Fachverband Publikumszeitschriften entspricht. Dabei fällt scheint Rückblick ein weiteres VDZ-Jubiläum auf: der Vorläufer des heutigen VDZ-Fachverband Publikumszeitschriften ist die „Fachgruppe „Allgemeine Zeitschriften“. Diese wurde 1952 gegründet, sie wird also im nächsten Jahr mit einem Jubiläum von 60 Jahren noch relativ jung in den VDZ-Annalen platziert sein. Nun aber „back to the roots“, also beachtliche 120 Jahre zurück. Interessant ist in dieser frühen Phase der Zeitschriften-Zeitreise, dass das seit Gründung des VDZ in seiner heutigen Struktur vertretene Prinzip einer ideellen, rechtlichen und organisatorischen Einheit der Presse auch geschichtlich in den frühen Anfängen festzumachen ist.  unächst maschierten die verschiedenen Sparten der Zeitschriftenverlage in ihrer Verbandsformation annähernd 40 Jahre getrennt voneinander. Bis 1929, das heute als das eigentliche Gründungsjahr des VDZ gilt, existierten nebeneinander folgende Verbände:

  • Der 1892 gegründeten „Reichsverband Deutscher Fachzeitschriftenverleger“ und
  • der 1907 gegründeten „Verein Deutscher Zeitschriftenverleger“, der jene Verlage als Mitglieder zusammenfasste, die heute den Publikumszeitschriften zuzuordnen wären.

Immerhin, auch das heutige VDZ-Magazin „PRINT&more“ hat ein ehrwürdiges historisches Pendant mit einem heute über 110 Jahre alten Vorgänger. Seit 1898 gab es bereits den „Zeitschriftenverleger“, der im Rudolf Lorentz Verlag, Berlin erschien; ein Fachorgan, das die Interessen aller Zeitschriftengruppen jener ersten Jahre vertrat.

1929 – der „Urknall“ der Verbandsfusion der Zeitschriften

Der „Reichsverband Deutscher Zeitschriften-Verleger e.V.“ gründete sich in der Industrie- und Handelskammer Berlin Ende der Weimarer Republik als Zusammenschluss aus

  • dem Reichsverband Deutscher Fachzeitschriftenverleger, Berlin (gegründet 1892),
  • dem Verein Deutscher Zeitschriftenverleger, Leipzig (gegründet 1907),sowie
  • von Vertretern wissenschaftlicher Zeitschriftenverlagen.

Zu den Zielen des neuen Verbandes hieß es damals zum Gründungsakt:

„Der neue Reichsverband ist berufen, die Standesinteressen des gesamten deutschen Zeitschriftenwesens in gleicher Weise wahrzunehmen wie die Parallel-Spitzenorganisation im Zeitungs- und Verlagswesen.“

Zum ersten Vorsitzenden wurde zur Gründung des Reichsverbandes der Handelsrichter Erich Greiffenhagen, Berlin, gewählt, zu seinem Stellvertreter Horst Weber, ein Hofrat in Leipzig.

Wie sich der historische Bogen doch zu einer interessanten Einheit schließen kann: der erste Dienstsitz dieses Verbandes war damals im Jahr 1929 „Berlin W 3, Potsdamer Straße 13“, nur wenige Gehminuten vom neuen „Haus der Presse“ in der Markgrafenstraße 15 entfernt, in dem VDZ und BDZV 71 Jahre später seit 2000 ihren gemeinsam Sitz haben. Ein Blick auf die verbandlichen Aktivitäten der ersten Jahre, soweit sie noch aus den wenigen Annalen von damals erkennbar werden: „Marktkonventionen“ waren 1931 bereits zwei Jahre nach der Verbandsgründung als ein dringliches Thema auf der Agenda des noch jungen Reichsverbandes: Zusammen mit dem Verband der Deutschen Industrie wurden „Richtlinien für die Behandlung von Zeitschriftenfragen“ erarbeitet: darin u.a. „feste Anzeigentarife und Rabattsätze“, „Trennung von Schriftleitungund Anzeigenwerbung“, „Angaben über Leserkreis und Auflagen fixiert“ Wie angesichts dieser frühen Agenda doch die Kernthemen des Verlagsgeschäftes doch bis heute für den VDZ aktuell und unverändert geblieben sind… Ebenso befasste sich der Verband in seiner Lobbyarbeit zwei Jahre später im Umfeld des Berliner Reichstages und des Reichspostmeisters mit den damals hohen Postzeitungs- und Drucksachengebühren – ein Problemfeld, das dem VDZ bis heute immer wieder auf seiner Agenda steht. Dann wurde auch die Errichtung einer „Treuhandstelle beim Reichsverband Deutscher Zeitschriften-Verleger“ beschlossen, die für die Mitglieder bei Beteiligungen, Kauf und Verkauf oder Vergleichen tätig wurde. Heute würde man das einen „Rettungsschirm“ nennen. Und der Verband erreichte ferner, dass Zeitschriften auch in der Reichspolitik auf Augenhöhe der Institutionen als echte vierte Gewalt agieren konnten: sie wurden auf Druck des Reichsverbandes zu außerordentlichen Pressekonferenzen der Reichsregierung zugelassen.

Dieses seien nur einige Beispiele der durchaus kraftvollen Aktivitäten in ersten Jahren des neuen „Reichsverband Deutscher Zeitschriftenverleger“: Die Bündelung der damit verbundenen übergeordneten Zeitschrifteninteressen in der Formation eines geschlossenen Verband beurteilte 1954 rückblickend einer der beiden Gründungsvorsitzenden, der bereits zitierte Hofrat Leipziger Horst Weber so:

„Der ‚Reichsverband Deutscher Zeitschriftenverleger entwickelte sich zu einem machtvollen Instrument für die gesamten Interessen des Zeitschriftenwesens und hat durchaus befriedigend gearbeitet.“

Im Lichte dieser Wertung möchte man heute anraten, dass sich die VDZ-Verantwortlichen vor allem dann einmal „back to the roots“ zu jenen Anfangsjahren orientieren, wenn sie in aktuellen Diskussionen um die Perspektive der gefährdeten Geschlossenheit unter den VDZ-Mitgliedern ringen müssen. – Aus der eigenen Geschichte wird sich die eine oder andere Erfahrung ableiten lassen, die nicht an Relevanz verloren hat. Allerdings währten diese goldenen Anfangsjahre des Verbandsaufbaus leider nur noch wenige Jahre. Von 1933 bis 1945 wurden diedeutschen Zeitungen und Zeitschriften der straffen Diktatur und Zensur für „Reichspressekammer“ unterworfen. Die neuen Machthaber, so NS-Propagandaminister Josef Goebbels, sahen Zeitschriften als einen Teil der „nationalen Erhebung“. Die Zeitschriftenverleger gliederten sich zum 15. Dezember 1933 nach dem Reichskulturkammergesetz als Teil in die Reichspressekammer ein, die Eigenständigkeit war dahin, wie alles im Pressewesen.

1933 – 1945: Die dunklen Jahre der Gleichschaltung

Der Verband wurde 1934 zu einer Mammutorganisation nach dem „Führerprinzip“ umgebaut, mit sechs Fachobergruppen (1. Fachzeitschriften, 2. Illustrierte und Unterhaltungszeitschriften, 3. Wissenschaftliche Zeitschriften, 4. Politische und standespolitische Zeitschriften, 5. Exportzeitschriften, 6. Zeitschriften mit beaufsichtigter Abonnentenversicherung). Hinzu kamen 30 Fachgruppen und 14 Landesgruppen. Für alle Zeitschriftenverleger wurde die Mitgliedschaft verpflichtend. 1935 vertrat der Verband 3.000 Zeitschriftenverlage mit 4.500 bis 5.000 Zeitschriften und 1938 gaben aufgrund von Zusammenlegungen die 2.240 Mitgliedes des gleichgeschalteten Reichsverbandes insgesamt mehr als 4.200 Zeitschriften heraus.

1945 – Der Weg zum demokratischen Neubeginn

Der NS-Diktatur folgte nach dem Zusammenbruch das zunächst harsche Reglement der Besatzungsmächte, das in der Presse zunächst ein Instrument der „Reeducation“ der Deutschen war. Die erste pressepolitische Maßnahme der Alliierten noch vor Kriegsende war das generelle Druckverbot von 1944 in den eroberten deutschen Gebieten. Erst die Modifikation des Verbotes 1945 bedeutete den faktischen Wiederbeginn der deutschen Presse. Anfänglich noch gravierend behindert durch den Lizenzzwang der Besatzungsmächte. Dann folgte bis 1949 ein langsamer, aber kontinuierlicher Anstieg der verlegerischen Zeitschriftenaktivitäten.

Angesichts der völlig neuen Lage des Neuaufbaus aus Trümmern waren die Schwierigkeiten damals immens; technisch wie psychologisch. Sie betrafen Materialbeschaffung, Personal aber auch die Leser mit einem schmalen Geldbeutel. Dennoch erreichten die Zeitschriften einen Aufschwung und Wirkungsgrad, der weit über die bloße Weichenstellung früherer Positionen hinausging. Die Zeitschriften erfüllten damit ihre wesentliche Aufgabe: aus dem größeren zeitlichen Abstand ihrer Erscheinungsweisen und in Gründlichkeit den Lesern die Themen der damaligen Zeit umfassend, einordnend und bewertend nahezubringen. Zum anderen stillten sie den großen Hunger nach Freiheit der Information und der Darstellung bislang undurchschaubar gebliebener Zusammenhänge der Tagespolitik jener Aufbaujahre. Und die Zeitschriften stießen dabei auch die bei den Nazis geschlossenen Fenster zu fernen Ländern auf.

Auch hier ein Hinweis angesichts der Aufbereitung dieser Zeitreise: Sollten heute Verleger, Chefredakteure oder Verlagsmanager einmal an einer lesergerechten Positionierung ihrer Magazine zweifeln, dann sei ihnen ein Blick zurück auf jene Nachkriegesjahre des Zeitschriftenwesens empfohlen.

Allein die ersten Jahrgänge von Spiegel, Quick, Stern. Für Sie oder Constanze zeigen, wie spontan und direkt die Macher jener Jahre die wichtigsten Themen ihrer Leser erkannten und umsetzten. Marktforschung, Gruppendiskussionen, Titelblatt-Alternativen, das alles war nicht notwenig, um die Anliegen der Leser treffend zu erfassen und zeitschriftengerecht umzusetzen.

Nun aber zum Verbandswesen: Im Zuge dieser Entwicklung des Wiederbeginns entstanden 1946/1947 in der britischen Besatzungszone erste Landesvereine der Zeitschriftenverleger. Innerhalb der amerikanischen Besatzungszone schlossen sich die bayerischen Zeitschriftenverleger zusammen. Später kam es auch in Südwestdeutschland zu einem Zusammenschluss der Verleger. Und bereits damals gab es, parallel zu den föderativen, nach Landesvereinen gegliederten Strukturen, ebenso notwendige überregionale Bestrebungen, um die Wirksamkeit der Verbandsaktivitäten in den Besatzungszonen zu erhöhen. Mit der Gründung des „Nordwestdeutschen Zeitschriftenverleger- Verbandes“, in dem sich 1947 die Verleger der britischen Zone zusammentaten, entstand die Vorstufe eines solchen landesübergreifenden Verbandes. Initiator und der erste Vorsitzender dieses „Zonenverbandes“ war der damals erst 35 Jahre junge Verleger Axel Springer. Diese Verbandsformation war die Keimzelle und das Modell für die Organisationsform des zwei Jahre später 1949 gegründeten „Verband Deutscher Zeitschriftenverleger“ VDZ.

1949 – der VDZ geht in Bonn an den Start

Als am 23. Mai 1949 das Grundgesetz in Kraft trat und mit der Verfassung die Autonomie der gegründeten Bundesrepublik Deutschland gegenüber den Besatzungsmächten gesichert war, waren damit auch die Zonengrenzen der Verlegerverbände hinfällig geworden. Daher beschloss der „Zeitschriftenverlegerverband Nordwestdeutschland“ seine Auflösung und machte damit den Weg frei für den VDZ als eine Bundesorganisation.

Es war daher nur folgerichtig, dass sich am 27. September 1949 in München alle damals föderal orientierten Zeitschriftengruppen im neugegründeten „Verband Deutscher Zeitschriftenverleger“ VDZ als Nachfolgeorganisation des „Reichsverbandes Deutscher Zeitschriftenverleger“ zusammenschlossen. Der Sitz des Verbandes war Bonn in der Buschstraße, unmittelbar gegenüber dem Bundeskanzleramt.

Der VDZ war mit diesem Übergang ein Zusammenschluss von zunächst fünf Landesverbänden. Der erste Vorsitzende war der Düsseldorfer Verleger Gisbert Hennessen, der bereits zuvor im „Zonenverband“ Axel Springer an der dortigen Verbandsspitze gefolgt war. 1951 schloss sich die „Vereinigung der Berliner Zeitschriftenverleger“ dem VDZ an. Im Verlauf mehrerer Jahre intensiver Überlegungen und Planungen beschlossen die VDZGremien, im Rahmen des Gesamtverbandes drei Fachgruppen zu konstituieren:

  • am 4. Oktober 1951 die Fachgruppe Allgemeine Zeitschriften,
  • am 3. Oktober 1952 die Fachgruppe Fachzeitschriften
  • und am 28. Januar 1955 die Fachgruppe „Religiöse Zeitschriften“.

Mit der Bildung dieser Fachgruppen fand die föderale Struktur des Verbandes ihren Ausdruck. Der VDZ hatte damit ein optimales Organisationskonzept für die Entfaltung seiner Arbeit innerhalb der neuen politischen Situation gefunden:

  • einerseits hatte der föderative Aufbau des Staatswesens sein Pendant in den unterschiedlichen VDZ-Landesverbänden,
  • andererseits wurden die gemeinsamen Interessen durch den VDZ-Dachverband und die drei VDZ-Fachgruppen gewahrt.

VDZ-Highlights der letzten sechs Jahrzehnte

Entscheidend bei dieser Entwicklung ist der Aspekt, dass der VDZ damals die kraftvolle Vertretung der einheitlichen Interessen deutscher Verleger als wichtigste Aufgabe gegen alle partikularen Interessen erkannte. Denn bis 1929 operierten die verschiedenen Sparten der Zeitschriftenverlage organisatorisch getrennt und zersplittert voneinander. Dann kamen die Verleger 1929 zur Erkenntnis, dass eine starke Gemeinsamkeit der gruppenspezifischen Interessen existierte und damit der Verband als ein „machtvolles Instrument für die gesamten Interessen“, wie es damals zur Gründung formuliert wurde, sowohl vernünftig und wie auch notwendig war. Über 88 Jahre sind in diesem Sinne zunächst der „Reichverband Deutscher Zeitschriftenverleger“ und dann seit 62 Jahren die Nachfolgeorganisation des „Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger“ VDZ für die Gesamtheit der Interessen der Verlage aktiv unterwegs. Stets im Spannungsfeld der föderalen Struktur der Landesverbände einerseits und der übergeordneten zentrale Stärke des Ges mtverbandes andererseits. Und diese Gesamtheit der Wahrnehmung unterschiedlicher Interessen wurde in der Umsetzung einer breiten Vielfalt der Aufgaben unter dem VDZ-Dach zu allen Zeiten deutlich.

Wolfgang Fürstner – Der VDZ-Dienstälteste seit 1978

33 Jahre gehört Wolfgang Fürstner zum Jahresende dem VDZ an. Er startete 1978 als Justiziar im Bereich Tarif- und Sozialpolitik, den er bald danach als Abteilungsleiter führte. Anschließend wurde er 1984 Geschäftsführer der Fachgruppe Publikumszeitschriften, stieg 1985 zum stellvertretenden Hauptgeschäftsführer des VDZ auf. Ab 1992 war er Vorsitzender der Fachgruppe Publikumszeitschriften, ab 1994 wurde er zum Geschäftsführenden Vorstandsmitglied der VDZ-Publikumszeitschriften berufen. 1997 übernahm er die Geschäftsführung des VDZ, die er bis heute inne hat und den Verband dabei über Höhen und Tiefen steuerte. Nach 33 Jahren wird Wolfgang Fürstner zum Jahresende 2011 aus dem VDZ ausscheiden und die Führung des Verbandes seinem Nachfolger Stephan Scherzer übergeben. Wie sieht diese Lebensleistung aus, wenn man allein an die zuvor skizzierten Highlights der Verbands-Annalen der letzten drei Jahrzehnte seiner VDZ-Zugehörigkeit denkt? Wolfgang Fürstner hat seine erste Zwischenbilanz bereits anlässlich seines 25-j hrigen Verbandsjubiläums vor acht Jahren in einem Interview des Branchendienstes „text intern“ vom 10. September 2003 gezogen. Sein Blick zurück von damals erscheint dabei angesichts der VDZ-Zeitreise so aktuell wie heute:

"Diese Zeitspanne (meiner 25 VDZ-Jahre) steht für ein beispielloses Wachstum der Medien. Die große und bunte Welt der Zeitschriften hat heute einen Stand erreicht, der Weltniveau hat. Dazu kam Anfang der 90er Jahre das Privatfernsehen als ein ernstzunehmendes Konkurrenzmedium und nun das Internet, das vor drei Jahren noch überschätzt, heute aber in seiner Verknüpfung mit den klassischen Medien als Faktor neuen Wachstums eher unterschätzt wird. Diese Entwicklung habe ich begleiten und mit gestalten dürfen."

Der VDZ hat sich in dieser Zeit von einem berufsständischen Verband zu einem national wie international anerkannten Dienstleistungsverband entwickelt und entwickeln müssen. Er zählt heute zu einem der stärksten Medienverbände. Er hat eine wichtige Funktion in der eigenen Branche und wird in Wirtschaft und Politik gehört.

Das ist zurückzuführen auf den common sense der Verleger, die in ihrem verbandlichen Engagement bei allem Wettbewerb die gemeinsamen Grundlagen mit großem Engagement und in ihrer Verantwo tung für Presse- und Werbefreiheit ebenso wie für die Pressevielfalt gepflegt und entwickelt haben. Und es ist sicher auch das Ergebnis eines hochambitionierten und qualifizierten Teams in der VDZGeschäftsstelle.

Lobbyarbeit oder Politikberatung bekommt zunehmend neue Akzente dadurch, dass auch die Soziale Marktwirtschaft etwa im Gewande eines überzogenen Verbraucherschutzes in Gefahr ist, politisch ausgehöhlt zu werden. Die Zukunft der Medien ist ohne die Garantie marktwirtschaftlicher Strukturen in größter Gefahr.

 

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