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Zeitschriftenbranche verhalten optimistisch für 2013

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Stephan Scherzer im dpa-Interview

Berlin (dpa) - Die Neuauflage von «Yps», das Internet-Magazin «Wired» auf Deutsch und jede Menge frischer Titel zum Landleben - die Zeitschriftenbranche ist im Gründungsfieber, blickt aber mit gemischten Gefühlen auf das kommende Jahr.

Bei Auflagen, Umsätzen und Beschäftigung würden die Verlage 2013 voraussichtlich den Stand des Vorjahres halten können. «Mit einen großen Gesamtwachstum ist nicht zu rechnen», sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Stephan Scherzer, der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Bei den Investitionen rechne er aber mit wohlüberlegten Schritten bei Neugründungen, Gattungsmarketing und Leistungsnachweisen sowie im Digitalgeschäft.
 
Allerdings sei das Interesse an Zeitschriften und deren Inhalten auf den verschiedenen Plattformen besonders groß, sagte Scherzer. Vor allem die Gründung neuer Titel für spezielle Zielgruppen werde anhalten, prognostiziert der VDZ. «Es geht vor allem dabei um Titel, die Entschleunigung bieten und den Leser zielgruppengerecht abholen», sagte Scherzer. Allein in diesem Jahr seien schon rund 100 neue Magazine dazugekommen. Insgesamt erschienen in Deutschland mehr als 1500 Wochenzeitungen, Zeitschriften und Magazine; dies sind nahezu 50 Prozent mehr als vor 15 Jahren.

«Sollte der Trend zu Neugründungen und kreativen Sonderausgaben anhalten, wird sich die harte Auflage der Zeitschriften über alle Gattungen hinweg auf stabilem Niveau bewegen», sagte der VDZ-Hauptgeschäftsführer.

Mehr als 90 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung über 14 Jahre lesen Magazine. «Print wirkt», sagte Scherzer. Die Reichweiten von Zeitschrifteninhalten auf allen digitalen Kanälen sei enorm gewachsen. Immer mehr der Verbraucher seien bereit, für digitale journalistische Inhalte zu zahlen. Nach einer Allensbach-Studie ist der Anteil gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel gestiegen.
 
Nach jüngster VDZ-Prognose vom Sommer 2012 soll der Branchenumsatz für 2012 um 1,4 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro wachsen. Die Zahl der Beschäftigten solle leicht um 300 auf 33 300 Mitarbeiter steigen. Der Bruttowerbeumsatz lag in den ersten neun Monaten des Jahres bei 2,5 Milliarden Euro, das ist ein Minus von 120 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Das Gespräch führte: Esteban Engel, dpa

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