dpa | „Zeitschriftenverleger: Verlust von Abos durch zu späte Postzustellung“
(...) Vor einer Bundesratssitzung zur Postgesetz-Reform haben Zeitschriftenverleger den Verlust von Abonnenten beklagt, weil die Post immer wieder erst verspätet Magazine zustelle. Der Bundesgeschäftsführer des Medienverbands der freien Presse (MVFP), Stephan Scherzer, sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Wenn die Zustellqualität nicht stimmt, verlieren die Verlage bei verspäteter Zustellung Abonnements.“ Die Zahl der Beschwerden nehme dann massiv zu. „Es gibt Phasen, in denen die Zustellung nicht funktioniert.“ Scherzer ergänzte: „Das Abonnement ist zugleich für Verlage immer wichtiger geworden.“ Diese Leserinnen und Leser seien die Treuesten der Treuen. Sie seien aber hochsensibel, wenn ihre Lieblingszeitschrift einen Tag oder zwei Tage später kommt als erwartet.
Der Verbandsmanager sagte auch: „Bei der Zustellung von Abonnements ist die Post Quasi-Monopolist. Und der Wettbewerbsvorteil der Post gegenüber den privaten Anbietern wird durch das Steuergeschenk noch ausgebaut - das ist nicht nachvollziehbar.“ Dabei bezog er sich auf die Postgesetz-Reform, in der die Bundesregierung dem Bonner Konzern mit einer Regeländerung Steuererleichterungen in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro pro Jahr gewähren will. Das würde kleine Konkurrenten - häufig regionale Briefdienste von Verlagen, die auch Zeitungen zustellen - stark unter Druck setzen. (...)