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KünstlicheIntelligenz, nxt statista, Transformation, Journalismus

Erlössteigerung durch den Einsatz künstlicher Intelligenz: 85 Prozent der Medienhäuser erwarten positive Auswirkungen auf Einnahmen und Wettbewerbsfähigkeit

Pressemeldung Print & Digital

Neue KI-Studie von MVFP und nxt statista: Mehr als die Hälfte der Presseverlage haben KI-Anwendungen bereits strategisch im Einsatz | Content-Erstellung und Prozessoptimierung als wichtige Bereiche | Große Investitionsbereitschaft in KI | Qualitätssicherung, Verifizierung von KI-generierten Inhalten, Fachkräfte finden als größte Herausforderungen

Für die große Mehrheit der Medienhäuser ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) der entscheidende Faktor ihrer Transformationsstrategie, der neben Effizienzgewinnen auch deutliche Erlössteigerungen verspricht. In mehr als jedem dritten Medienhaus ist KI bereits heute schon integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. Das zeigt eine aktuelle Studie des Medienverbands der freien Presse (MVFP) in Kooperation mit nxt statista zum aktuellen und künftigen Einsatz von KI in Presseverlagen, die auf insgesamt rund 100 detaillierten Online-Befragungen von Führungskräften in Verlagen sowie auf Experteninterviews basiert.

„Seit dem ChatGPT-Moment sind Investitionen in KI und der Einsatz von KI ein strategisches Innovationsfeld für Presseverlage. Um im intensiven Wettbewerb um Zeit und Aufmerksamkeit mit unabhängigem Journalismus erfolgreich zu sein, sind Investitionen und eine hohe Umsetzungsgeschwindigkeit notwendig“, betont MVFP-Bundesgeschäftsführer Stephan Scherzer.

Danach bewerten 85 Prozent der Medienunternehmen KI als große Chance und wichtiges Mittel zur Erlössteigerung. Die bislang getätigten KI-Investments konzentrierten sich auf Content-Erstellung (87 Prozent), Administration (71 Prozent) und Vermarktung (62 Prozent). Mit diesen Investments haben bereits mehr als die Hälfte der befragten Medienhäuser inhaltsbezogene Projekte geplant, getestet oder umgesetzt.

Die größten Erlöspotenziale durch KI-Anwendungen sehen die meisten Medienhäuser zurzeit – in dieser für viele noch frühen Phase der KI-Umsetzung im Unternehmen – entlang ihrer etablierten Wertschöpfungsstrukturen. Als Treiber für die Generierung von Zusatzerlösen durch KI wird von 69 Prozent der Studienteilnehmer das „Upskilling“ von Mitarbeitenden gesehen. Für 58 Prozent werden durch die KI-gestützte Automatisierung von Prozessen Freiräume geschaffen, um künftig mehr Produkte mit der gleichen Belegschaft anbieten zu können. Die Hälfte verspricht sich vom KI-Einsatz eine Verbesserung der Produktqualität durch die laufende Optimierung und die Möglichkeiten eines automatischen Testings. 42 Prozent erwarten sich von Werbemarkt-spezifischen KI-Funktionalitäten wie beim Ad-Targeting deutliche Wettbewerbsvorteile.

Um die Erlöspotenziale durch KI frühzeitig nutzen zu können und für die Zukunft zu sichern, haben sich der Studie zufolge vier Handlungsfelder herauskristallisiert. Dazu zählt vor allem, die eigene Wettbewerbsstrategie zu schärfen und Partnerschaften einzugehen. Zudem gilt es, das Unternehmen gegen Disruptionen des Geschäftsmodells zu wappnen, etwa durch massive Verluste an digitalem Traffic, ausgelöst durch neue Such-Methodiken wie Googles SGE und neue Plattformen. Weitere Handlungsfelder sind die Transformation der eigenen Organisation sowie die Fokussierung auf neue Produkte und die Steigerung des Kundennutzens innerhalb des technisch und rechtlich Machbaren.

Als ernstzunehmende Bedenken im Vorfeld des KI-Einsatzes erweisen sich laut Studie die Qualitätssicherung und Verifizierung von KI-generierten Inhalten sowie die Einhaltung der Datenschutzregeln und der Fachkräftemangel. So sieht eine große Mehrheit der befragten Verlage in der Qualität und Korrektheit des KI-Outputs die größte Herausforderung. Als weitere große Herausforderungen werden der Datenschutz bzw. die Datensicherheit sowie fehlende personelle Ressourcen an Fachkräften gesehen.

„Das eine neue Technologie mit diesen Auswirkungen anfänglich mit einer gewissen Skepsis betrachtet wird, ist eine nachvollziehbare Reaktion. Allerdings sollten sich Verlage nicht zu viel Zeit lassen, die Vorteile des KI-Einsatzes zu nutzen, wenn sie nicht erheblich an Wettbewerbsfähigkeit einbüßen wollen“, so Oliver von Wersch, Partner nxt statista.

Auf der Basis der detaillierten Informationen zu Einstellungen zur KI und der bisher nachvollziehbaren Investitionsbereitschaft in KI lassen sich die deutschen Medienhäuser in vier Typen kategorisieren: So sind 27 Prozent der Gruppe der „Strategen mit Innovationskraft“ zuzuordnen. 35 Prozent gelten als „Ambitionierte Innovatoren“, zwölf Prozent als „Vorsichtige Administrierer“. 27 Prozent lassen sich als „Skeptische Experimentierer“ einordnen.


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