Finanzierbarkeit der publizistischen Aufgabe von Zeitschriftenverlagen gefährdet
Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) kritisiert die angekündigten Preiserhöhungen um bis zu 6,9 Prozent durch die Deutsche Post. „Derart dramatisch steigende Zustellungskosten durch die Post stellen die zukünftige Finanzierbarkeit der publizistischen Aufgabe von Zeitschriftenverlagen ernsthaft in Frage“, erklärte VDZ-Präsident Dr. Rudolf Thiemann. Jede weitere über einen Teuerungsausgleich hinausgehende Erhöhung der Zustellkosten sei für die Verlage so nicht tragbar.
Unter Nutzung ihrer Quasi-Monopolstellung hat die Post bereits in den letzten Jahren deutliche Tariferhöhungen vorgenommen. Für 2020 werden die Preise um bis zu 6,9 Prozent erhöht. Außerdem gilt erstmals eine geringe Laufzeit von nur einem Jahr. Im Raum stehen darüber hinaus weitere Erhöhungen in den kommenden Jahren. Die Tarifsteigerungen der vergangenen drei Jahre summieren sich bereits auf zehn Prozent. Diese Preisspirale der Deutschen Post gefährdet die Existenz der Zeitschriftenpresse, konstatiert der Sprecherkreis der VDZ-Postkommission. Denn über 90 Prozent der Abo-Auflagen der Zeitschriftenverlage sind auf die Postzustellung angewiesen.
Die Verlage der Publikums- und Fachzeitschriften sowie der konfessionellen Medien bilden mit über 7.000 Zeitschriftenmarken einen wesentlichen und unverzichtbaren Teil der freien Presse in Deutschland. Sie informieren über 60 Millionen Leser zu allem, was sie als Bürger, Verbraucher und Berufstätige, Auszubildende und Studierende interessiert und leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag in der modernen Wissensgesellschaft.
Angesichts des Ernstes der Lage könne es letztlich auch eine politische Aufgabe sein, den Fortbestand einer wirtschaftlich abbildbaren Zeitschriftenzustellung zu ermöglichen. Nur so können Redaktionen und eine freie Presse in enorm herausfordernden Märkten wirtschaftlich bestehen.