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Stephan Scherzer: 2023 – Gemeinsam für die Branche

MVFP-Bundesgeschäftsführer Stephan Scherzer schwört die Zeitschriftenpresse auf Konsens, Zusammenhalt und Gemeinschaft ein.

Stephan Scherzer (Foto: MaxLouis Köbele)

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe MVFP-Mitglieder,

ein Jahr voller Umbrüche ist zu Ende gegangen; ein Neues voller guter Wünsche, Hoffnungen und Ziele hat begonnen. Was auch immer Sie sich persönlich für 2023 vorgenommen haben – möge es in Erfüllung gehen.

2022 war in vielfacher Hinsicht ein herausforderndes Jahr für die verlegerisch getragene Zeitschriftenpresse – gerade vor dem Hintergrund der wirtschaftlich zunehmend angespannten Situation, geopolitischer Krisen sowie der Einschränkung von Pressefreiheit und Meinungsvielfalt in vielen Teilen dieser Welt. Allen tiefgreifenden Umwälzungen zum Trotz: Die Zeitschriftenpresse in Deutschland hat in den Jahren der Pandemie eindrücklich bewiesen, dass sie resilient, belastbar und anpassungsfähig ist. Sei es durch die erfolgreiche digitale Transformation innerhalb der Medienhäuser, die Schaffung innovativer Produkte oder die Nutzung neuer Vertriebsmöglichkeiten, um Leserinnen und Leser zu erreichen. Das ist ein gutes Zeichen, das Mut macht. 

Im Medienverband der freien Presse haben wir rechtzeitig und gemeinsam vor Beginn der großen Krise, die in Teilen einem perfekten Sturm gleicht, durch den Abschluss der Reform den neuen Ausgangspunkt für die Gestaltung der Zukunft unserer Branche gefunden. Unsere transparente und ehrliche Debattenkultur war und ist dabei wesentlich. Die einstimmige Wahl des gesamten Vorstands und von Philipp Welte zum MVFP-Vorstandsvorsitzenden im Dezember hat uns eine zukunftsgewandte, wichtige Richtungsentscheidung gegeben. Nun gilt es, den Blick auf eben diese Zukunft zu richten. 

Der MVFP ist die stärkste Interessenvertretung für die Zeitschriftenpresse in Europa, die streitbar und geschlossen in Berlin, Brüssel und regional im Verband vor Ort organisiert für die Interessen unserer Branche eintritt – für den Erhalt eines der vielfältigsten Zeitschriftenmärkte weltweit, für faire politische Rahmenbedingungen und eine freie Presse als Garant für die freiheitlich demokratische Grundordnung. 

Der Pulsschlag des MVFP sind die über 350 Mitgliedsverlage, aus denen mehr als 800 Kolleginnen und Kollegen in unseren Gremien und Kommissionen mitarbeiten. Gerade aktuelle Themen wie die Papier- und Energiekrise, der Vertrieb unserer Produkte, Nachhaltigkeit, die Tarif- und Steuerpolitik sowie die überbordende Regulierungsdynamik in Berlin und Brüssel erfordern große Wachsamkeit und Einsatz, und werden auf den Plattformen des MVFP adressiert. Wer wie der MVFP in stürmischen Zeiten mit einer Stimme spricht und über die Verlagsgrenzen hinweg zusammenarbeitet, hat Aussichten auf Gehör und auf Erfolg – in der Politik und im wirtschaftlichen Tun. 

Um aber die fortschreitende digitale Transformation und die aktuellen, nicht beherrschbaren Kostensteigerungen bei Papier, Logistik, Energie und Zustellung weiterhin meistern zu können, ist eine deutliche Erholung des Wirtschafts- und Konsumklimas sowie eine diskriminierungsfreie Förderung der periodischen Presse unter Einschluss der Zeitschriften zwingend erforderlich. Entsprechend muss die Bundesregierung jetzt ihren selbst gestellten Auftrag einer diskriminierungsfreien Förderung der Zeitschriften- und Zeitungspresse auf den Weg bringen und so einen irreparablen Schaden für die Meinungspluralität und Pressevielfalt abwenden.
Von der europäischen Politik erwarten wir, dass die in den verschiedenen EU-Vorhaben enthaltenen Vorschriften – ob nun der Media Freedom Act, eine neue Verordnung zum TTDSG und zur E-Privacy oder der Vorschlag zur Regulierung politischer Werbung und weiterer Werbeverbote – so ausformuliert werden, dass faire Wettbewerbsbedingungen für alle Marktteilnehmer gelten und keine weiteren Beeinträchtigungen unserer Angebote durchgesetzt werden. Nur so kann es gelingen, dass sich die freie Presse am Markt refinanzieren und damit den Journalismus der Verlage auch in Zukunft erhalten kann. 

Der MVFP stellt die Interessen aller seiner Mitglieder aus Fach- und Publikumspresse sowie der konfessionellen Medien klar und transparent ins Zentrum seines Handelns – bei allem, was er tut. Die Transformation unserer spannenden, vielfältigen und für eine moderne Wissensgesellschaft zentralen Branche geht weiter – der Wandel wird unser fordernder Begleiter bleiben.

Zu Beginn des Jahres 2023 sehen wir uns so vielen Herausforderungen gegenüber wie schon lange nicht mehr – wirtschaftlich und gesellschaftspolitisch – und das nach Jahren der Pandemie. Die Gemeinschaft im MVFP gibt der Zeitschriftenpresse Stärke, Stimme und Gewicht in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Lassen Sie uns mit vereinten Kräften in diesem Jahr die Interessen der über 350 Mitgliedsunternehmen erfolgreich durchsetzen. Auf dass 2023 – auch gegen aktuelle Trends in der Welt – unter dem Stern von Konsens, Balance, Ausgleich und Gemeinschaft stehen wird. 

In diesem Sinne mit den besten Wünschen für 2023

Ihr

Stephan Scherzer

Bundesgeschäftsführer
Medienverband der freien Presse

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