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AxelSpringerSE, Unternehmensumstrukturierung, Familienunternehmen

Axel Springer mit neuer Struktur: Familiengeführtes Medienunternehmen im Besitz von Friede Springer und Mathias Döpfner

Köpfe & Porträts

Axel Springer plant, zum ersten Mal seit dem Börsengang im Jahr 1985, zu einer Struktur als familiengeführtes Medienunternehmen zurückzukehren.

Grafik der Logos von Axel Springer, KKR und CPP Investments (Foto: Axel Springer SE)

Die Axel Springer SE hat am 19. September 2024, vorbehaltlich erforderlicher regulatorischer Genehmigungen, eine neue Unternehmensstruktur bekanntgegeben. 

Axel Springer als fokussiertes Medienunternehmen
Diese sieht vor, dass die Mediengeschäfte BILD, Business Insider, POLITICO, WELT, idealo, Bonial, Morning Brew, Dyn Media, EMARKETER sowie das Joint Venture Ringier Axel Springer Polen bei Axel Springer verbleiben. Friede Springer und Mathias Döpfner werden gemeinsam knapp 98 Prozent des Unternehmens halten. Die restlichen Anteile behält Axel Sven Springer, ein Enkel des Firmengründers – ein kleinerer Teil seiner bisherigen Minderheitsbeteiligung. Damit wird Axel Springer zum ersten Mal seit dem Börsengang im Jahr 1985 ein Familienunternehmen, vollständig in privater Hand.

Die Classifieds-Angebote Stepstone Group, AVIV, finanzen.net und, vorbehaltlich noch ausstehender Zustimmungen, Awin sollen als eigenständige Joint Venture Unternehmen fortgeführt werden, mit KKR und CPP Investments als Mehrheitsaktionären und Axel Springer als Co-Minderheitsaktionär und einer wirtschaftlichen Beteiligung der Enkelkinder von Axel Springer. Die genaue Beteiligung der Aktionäre wird im Rahmen einer verbindlichen Vereinbarung noch finalisiert.

Eine endgültige Vereinbarung über die Unternehmensumstrukturierung wird in den kommenden Monaten erwartet. Die Transaktion soll, vorbehaltlich aller erforderlichen behördlichen Genehmigungen, im zweiten Quartal 2025 abgeschlossen werden. 

Die angestrebte Umstrukturierung entspricht der ursprünglichen Vision von Mathias Döpfner und Friede Springer, die noch vor dem Beginn der strategischen Partnerschaft mit KKR und CPP Investments im Jahr 2019 formuliert wurde: KKR und CPP Investments sollen die Mehrheit am Classifieds-Geschäft übernehmen, während sich Axel Springer auf das Mediengeschäft konzentriert.

Friede Springer, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, Axel Springer: „In den vergangenen Jahrzehnten haben wir mit Axel Springer Außergewöhnliches erreicht. Dabei sind wir immer das geblieben, was uns ausmacht: ein journalistisches Haus mit klaren Werten. Es war die deutliche Vorstellung von Mathias Döpfner und mir, dass Axel Springer eines Tages wieder ein Familienunternehmen sein würde. Dass diese Vorstellung jetzt Wirklichkeit wird, erfüllt mich mit großer Freude.“

Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender, Axel Springer: „Bevor wir vor fünf Jahren die Partnerschaft mit KKR begannen, hatten Friede Springer und ich eine Idee, wie das Unternehmen in einigen Jahren im Idealfall aussehen könnte. Genau das geht nun wohl in Erfüllung. Dass dies möglich ist, verdanken wir zuerst dem Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die für Axel Springer alles geben. Aber klar ist auch: Ohne die großartige und in jeder Phase verlässliche Partnerschaft mit KKR wäre das nie möglich gewesen. Für eine gute Zukunft des Journalismus haben wir in der künftigen Struktur die allerbesten Voraussetzungen.“

Henry Kravis, Co-Gründer und Co-Executive Chairman, KKR: „Die Partnerschaft mit Friede und Matthias war immer etwas Besonderes und reflektiert die große Bewunderung von KKR für visionäre Unternehmer und familiengeführte Unternehmen wie Axel Springer. Nach einer langen und erfolgreichen Partnerschaft ist dieser natürliche nächste Schritt für die Axel-Springer-Gruppe ein großartiges Ergebnis für alle beteiligten Stakeholder.“

Erfolgreiche strategische Partnerschaft
Die Entscheidung, eine neue Unternehmensstruktur einzuführen, folgt auf gut fünf Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit der Anteilseigner von Axel Springer, KKR und CPP Investments. Diese fünf Jahre gehören zu den erfolgreichsten Phasen in der Geschichte von Axel Springer, die in dieser Zeit eine bedeutende Transformation durchlaufen hat. Seit dem Rückzug von der Börse im Jahr 2020 haben KKR und CPP Investments durch ihre Expertise und globale Ressourcen Axel Springer bei der Beschleunigung seiner digitalen Transformation und der Expansion in neue Märkte und Geschäftsbereiche unterstützt, sowohl organisch als auch durch bedeutende Zukäufe.

Trotz herausfordernder Marktbedingungen erzielte das Unternehmen ein bemerkenswertes Wachstum. Die jährlichen Umsätze stiegen um mehr als 30 Prozent auf fast EUR 4 Milliarden durch Internationalisierung und Digitalisierung der Classifieds- und Mediengeschäfte. POLITICO und Morning Brew in den USA sowie ScreenOnDemand in Deutschland erweiterten das Medienportfolio von Axel Springer, während Mya Systems und Bayard in den USA, MeilleursAgents in Frankreich und Neuraum in Deutschland das Classifieds-Angebot gestärkt haben.

Philipp Freise, Partner und Co-Head of European Private Equity, KKR: „Wir sind stolz darauf, seit 2019 zusammen mit Friede und Mathias die Vision umzusetzen, Axel Springer zum weltweit führenden Anbieter von digitalen Inhalten und Classifieds zu machen. Gemeinsam haben wir dieses Ziel durch Übernahmen wie die des Branchenführers POLITICO erreicht. Axel Springer ist geografisch und in verschiedenen Segmenten expandiert, hat das operative Geschäft der Gruppe umgestaltet und marktführende Talente für sich gewonnen. Wir freuen uns darauf, diese Partnerschaft fortzusetzen sowie gleichzeitig das Classifieds-Geschäft auszubauen und mit den talentierten Teams von Stepstone, AVIV, finanzen.net und Awin weiteren Wert zu schaffen.“

Positioniert für zukünftiges Wachstum
Die neue Struktur soll alle Geschäftsbereiche optimal für zukünftiges Wachstumspotenzial und Erfolg in ihren jeweiligen Märkten positionieren.

Axel Springer wird es durch die neue Unternehmensstruktur ermöglicht, sich weiterhin auf seine wichtigste Aufgabe zu konzentrieren: die Zukunft des unabhängigen, KI-gestützten Journalismus zu gestalten. Dabei ist das Unternehmen, unabhängig von den kurzfristigen Schwankungen der Aktienmärkte, gut positioniert, um seine Marktposition weiter zu stärken und langfristige Wachstumschancen und Investitionen im Einklang mit seiner unternehmerischen Vision zu verfolgen.

Mathias Döpfner, der Vorstandsvorsitzende von Axel Springer, sagt: „Wir wollen noch schneller, noch beweglicher, noch unbürokratischer werden. Wir sind digital und transatlantisch. Aber wir müssen die Rolle von Technologie als kritischen Erfolgsfaktor stärken. Wir müssen die Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz schneller und besser als unsere Wettbewerber verstehen und gestalten. Wir müssen uns noch mehr auf den Markt, die Kunden und das Umsatzwachstum konzentrieren als bisher. Denn wir wollen das führende transatlantische Medienunternehmen für digitalen Journalismus und damit verbundene Geschäftsmodelle werden.”

Um dies zu erreichen, ist, sofern die Transaktion gelingt, eine deutlich schlankere Führungsstruktur vorgesehen. In diesem Zusammenhang hat Axel Springer die folgenden personellen Veränderungen bekannt gegeben:

Der bestehende Vorstand löst sich weitgehend auf. 

Jan Bayer (54) scheidet nach 12 Jahren aus dem Vorstand aus, wird aber weiterhin in den USA bleiben und dort das US-Geschäft strategisch führen. Zudem wird er mit Abschluss der Transaktion neuer Aufsichtsratsvorsitzender. 

Julian Deutz (56) wird CEO der neu gegründeten AS Classifieds und verantwortet damit das Portfolio der mehrheitlich von KKR und CPP Investments gehaltenen Aktivitäten, also Stepstone und Aviv sowie finanzen.net und Awin. Er wird mit der Transaktion als Vorstand bei Axel Springer ausscheiden. 

Niddal Salah-Eldin (39), bisher im Vorstand vor allem verantwortlich für globale Talent- und Culture-Themen und idealo, hat sich entschieden, im Zuge der Strukturveränderung aus dem Vorstand und dem Unternehmen auszuscheiden und sich persönlich zunächst für ihr vom Krieg zerstörtes Heimatland Sudan und seine Menschen zu engagieren. 

Der neue Vorstand soll nach angelsächsischem Vorbild gesamtverantwortlich für alle Geschäfte aufgestellt sein. Das bedeutet: Ein CEO kümmert sich um Strategie, publizistische Ausrichtung, Kommunikation, Talente und Kultur. Ein COO kümmert sich um die Steuerung des operativen Geschäfts und Wachstumsprojekte. Und ein CFO kümmert sich um sämtliche Finanzfachbereiche, von Controlling über Steuern bis zum Management von Akquisitionen.

Mark Dekan (47) wird Chief Financial Officer (CFO). Als CFO und später CEO des Osteuropa-Joint Ventures von Ringier und Axel Springer, sowie zuletzt als COO von POLITICO in Washington hat er sich in anderthalb Jahrzehnten durch wirtschaftlichen Erfolg für diese Aufgabe qualifiziert. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender, Axel Springer: "ein Finanzprofi mit Verlegerherz".

Claudius Senst (38) wird Chief Operating Officer (COO). In dieser neu geschaffenen Funktion wird er die strategische Steuerung aller operativen Geschäfte von Axel Springer sowie die Identifikation und Gestaltung künftiger KI-getriebener Wachstumsprojekte verantworten. Als COO von Business Insider in New York und zuletzt als CEO der BILD-Gruppe in Berlin, ist er genauso transatlantisch geprägt wie das Portfolio Axel Springers.

Mathias Döpfner bleibt Vorsitzender – eines neuen Vorstands. 

Neben dem Vorstand steht folgendes Führungsteam für das Mediengeschäft:

Carolin Hulshoff Pol (46) wird CEO der BILD-Gruppe. Bevor sie zuletzt die WELT-Gruppe verantwortete, arbeitete sie anderthalb Jahrzehnte in verschiedenen Führungspositionen erfolgreich für BILD und BILD AM SONNTAG

Peter Würtenberger (58) wird CEO der WELT-Gruppe. Er bleibt darüber hinaus für Global Strategic Partnerships und Global Advertising verantwortlich. Peter Würtenberger prägt seit mehr als zwei Jahrzehnten das Unternehmen Axel Springer  – vor allem im Werbemarkt. 

Bei den anderen Verantwortlichen der zentralen Marken Axel Springer bleibt alles unverändert. 

Barbara Peng (39) bleibt CEO von Business Insider.

Goli Sheikholeslami (55) bleibt CEO von POLITICO.

Maxim Nohroudi (45), Jörn Rehse (53) und Martin Sinner (57) bleiben Geschäftsführer von idealo.

Christoph Eck-Schmidt (40) bleibt CEO von Bonial, Co-Geschäftsführer von BILD sowie Chief Marketing Officer (CMO), zuständig für die Werbevermarktung mit besonderem Fokus auf den deutschen Markt. 

Valentin Schöndienst (40) bleibt Chief Technology Officer (CTO) und Chief Product Officer (CPO), verantwortlich für die digitale Produkt- und Technologiestrategie des Konzerns. Dabei arbeitet er eng mit allen Produkt- und Technikteams innerhalb von Axel Springer zusammen.

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