„Besser gemeinsam als allein“
Um ihre Interessen effektiv zu bündeln und gemeinsame Herausforderungen effizient anzugehen, haben sich die Zeitschriftenverlage bereits vor über 70 Jahren in starken Verbänden organisiert, zunächst regional und dann auch bundesweit. Immer wieder wurde die gemeinsame Arbeit den veränderten, insbesondere wirtschaftlichen Gegebenheiten angepasst. Seit fast 30 Jahren meistern die 350 Medienhäuser, die sich heute im Medienverband der freien Presse (vormals VDZ) zusammengeschlossen haben, immer wieder neue Herausforderungen. Insbesondere die Digitalisierung ihrer Geschäftsmodelle ist ihnen in den letzten Jahren erfolgreich, vielfach aus eigener unternehmerischer Kraft, gelungen. Im Mittelpunkt der Verbandsarbeit standen bisher vor allem die am Gemeinwohl orientierte medienpolitische Interessenvertretung in Gesellschaft und Politik, die Aus- und Fortbildung sowie die Beratung in tarifpolitischen, rechtlichen und verlagswirtschaftlichen Fragen. Daneben spielt der kollegiale Austausch zu vielen jeweils aktuellen Themen der Medienbranche seit jeher eine besondere Rolle. Aktuell stehen insbesondere die vielfältigen Chancen und Risiken des Einsatzes künstlicher Intelligenz ganz weit oben auf der Agenda.
Da zahlreiche Herausforderungen in den Märkten, aber auch durch schwierige politische Rahmensetzungen für alle Medienhäuser der Fachmedien, der Publikumsmedien und der konfessionellen Medien gleichzeitig gemeistert werden müssen, gewinnt das Thema der Kooperationen mit Kolleginnen und Kollegen auch in der Verbandsarbeit an Bedeutung. Und zwar unabhängig von der Größe der einzelnen Unternehmen.
Unter dem Motto „Besser gemeinsam als allein“ lassen sich z. B. neue Geschäftsmodelle schneller realisieren, zahlreiche Kommunikationskanäle zeitgleich effizienter nutzen und natürlich in vielen Bereichen auch Kosten reduzieren. Für erfolgreiche Kooperationen sind vor allem Vertrauen, Verbindlichkeit und kollegiale Zuverlässigkeit unabdingbar. Mögliche Kooperationsbereiche gibt es vielfältige: Vertrieb, Vermarktung, Digitalisierung, Einkauf und Veranstaltungen. Es gibt ernst zu nehmende Stimmen, die aktuell davon ausgehen, dass die vielen Herausforderungen durch KI nur gemeinsam erfolgreich bewältigt werden können. Zahlreiche Erfahrungen, insbesondere bei den Publikumsmedien, zeigen, dass das persönliche Kennenlernen in Präsenz, etwa bei regionalen Verleger- und Kaminabenden oder zentralen MVFP-Veranstaltungen, ein wichtiger erster Schritt zum Vertrauensaufbau ist. Dem kollegialen Kennenlernen als Basis für Kooperationen dient aber auch die gemeinsame Arbeit in den Gremien der drei Fachvertretungen und der fünf Landesvertretungen des MVFP. Darüber hinaus gibt es spezielle MVFP-Veranstaltungsangebote für Mitglieder zum Thema Kooperationen.
Viele Themen lassen sich gut in Videokonferenzen bearbeiten. Bei Kooperationen, die immer auch Chefsache sind, ist jedoch der persönliche Austausch in Präsenzveranstaltungen unabdingbar. Nur hier kann durch spontane Begegnungen auch „der Zufall aktiviert“ werden. Gerade in persönlichen Vieraugengesprächen entstehen Ideen und Anregungen für mögliche und auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Kooperationen. Damit bietet die Mitgliedschaft im MVFP gerade jetzt eine einzigartige Plattform, um die weiter zunehmenden Herausforderungen für alle Medienhäuser durch kollegiale Kooperationen auf Augenhöhe besser zu meistern.
Detlef Koenig ist Geschäftsführer der mhp Verlag GmbH, Vorstand bei der DHD Digital Health Development AG, Vorstandsmitglied im Medienverband der freien Presse und Vorsitzender des MVFP Südwest.