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Was moderne Arbeitskonzepte mit uns machen

Landesvertretung Südwest

Zwei neue Studien befassen sich mit den Folgen von „fragmentierten“ Arbeitstagen und ortsflexiblem Arbeiten.

Zwei neue Studien befassen sich mit den Folgen moderner Arbeitskonzepte; Symbolbild © Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

Zwei neue Studien befassen sich mit den Folgen moderner Arbeitskonzepte; Symbolbild © Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

Fragmentierte Arbeitstage allenfalls eine Notlösung

Ich mache jetzt Schluss und logge mich heute Abend noch mal ein.“ In Zeiten mobiler Arbeit an Laptop und Handy klingt dieser Satz fast selbstverständlich. Vor allem im Homeoffice haben mehr Beschäftigte die Möglichkeit, Erwerbsarbeit und familiäre Verpflichtungen oder andere private Aktivitäten durch geteilte Tage unter einen Hut zu bekommen. Wie geht es Menschen, die ihre Arbeit regelmäßig unterbrechen, etwa, wenn die Kinder aus der Schule kommen, um später am Abend noch eine Spätschicht einzulegen? Bleibt noch genügend Zeit zur Erholung? Welche Unterschiede gibt es zwischen Frauen und Männern, zwischen Menschen mit und ohne Kinder? Das haben Dr. Yvonne Lott, Arbeitszeitforscherin des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung, und Dr. Nils Backhaus von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) jetzt in einer Studie untersucht.

Die Ergebnisse zeigen, dass zerstückelte Arbeitszeiten die Bewältigung des Alltags zwar auf den ersten Blick erleichtern. Zufrieden mit ihrer Work-Life-Balance sind vor allem weibliche Beschäftigte, die ihre tägliche Erwerbsarbeit länger für private Zwecke unterbrechen, aber nicht. Vielmehr prägen Zeitdruck und Stress „fragmentierte“ Arbeitstage besonders stark. Für die Gesundheit wichtige Ruhezeiten geraten unter Druck, die wöchentlichen Arbeitszeiten werden länger. Die Ergebnisse belegen unter anderem, wie wichtig zeitliche Obergrenzen für einzelne Arbeitstage sind.

Vergleich der Anforderungen beim Arbeiten im Fernzug und im Büro

Beliebt bei vielen Pendelnde und Geschäftsreisenden ist auch die Nutzung der Zeit im Fernzug für mobiles Arbeiten. Eine weitere Arbeitsform ist die Arbeit in aktivitätsbasierten Bürokonzepten, in denen es keine festen Arbeitsplätze mehr gibt und die Beschäftigten die Arbeitsplätze passend zu ihren Aufgaben wechseln. Weil diese Arbeitsformen im Vergleich zum (Einzel-)Büro besondere Anforderungen an die Arbeit stellen, hat die BAuA jetzt untersucht, wie verschiedene Arbeitsaufgaben dabei im Vergleich zu traditionellen Einzelbüros bewältigt werden können.

Die Ergebnisse zweier Studien hierzu zeigen: Der Fernzug als Ort mobilen Arbeitens ist nur begrenzt für intensive länger andauernde Bildschirmarbeit geeignet. Die Unvorhersehbarkeit der Zugumgebung erfordert besondere Aufmerksamkeit und eine gezielte Vorbereitung. Um den Herausforderungen zu begegnen, die das Arbeiten in Zügen mit sich bringt, sind Arbeitsgeber und Beschäftigte gleichermaßen gefragt. Arbeitgeber sollten dabei geeignete Rahmenbedingungen und angemessene Arbeitsmittel bereitstellen. Gleichzeitig ist es für die Beschäftigten wichtig, ihre Arbeitsweise den speziellen Bedingungen im Zug anzupassen.

Demgegenüber stehen die Bedingungen in aktivitätsbasierten Bürokonzepten. Hier weisen die Studienergebnisse darauf hin, dass diese bei guter Umsetzung eine Atmosphäre bieten können, die die individuellen Anforderungen unterstützen und die Flexibilität der Beschäftigten fördern. 

Weitere Informationen zur Studie „Zusammenhänge zwischen Arbeitszeitfragmentierung, Zeit- oder Leistungsdruck, Arbeitszeit, Ruhezeit und Work-Life-Balance“ finden Sie auf der Website der Hans-Böckler-Stiftung.  

Der baua: Bericht „Kognitive Ergonomie mobiler Wissensarbeit in öffentlichen Verkehrsmitteln und aktivitätsbasierten Bürokonzepten“ kann als PDF von der Internetseite der BAuA heruntergeladen werden.

Quellen: Hans-Böckler-Stiftung // Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin

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