M100 Sanssouci Colloquium und M100 Media Award an Alexei Nawalny am 6. Oktober 2021
In zwei Tagen, am Mittwoch, dem 6. Oktober, diskutieren rund 100 internationale VertreterInnen aus Medien, Politik und Wissenschaft im M100 Sanssouci Colloquium, welchen Herausforderungen Medien und Demokratie in einer Zeit der scheinbar „immerwährenden Krisen“ gegenüberstehen und wie sie mit dieser Verantwortung umgehen.
Das M100 Sanssouci Colloquium lädt unter der Überschrift "Von der Dauerkrise zu demokratischer Resilienz" zur digitalen Medienkonferenz (14.00 Uhr bis 16.15 Uhr). Danach wird im Schlosstheater im Neuen Palais bei einem Special Talk über "Die totalitäre Versuchung" diskutiert (17.00 Uhr bis 18.15 Uhr).
Im Anschluss wird der M100 Media Award an den russischen Oppositionspolitiker Alexei Nawalny und seine Anti-Korruptionsstiftung FBK vergeben (18.30 Uhr bis 19.30 Uhr).
Eröffnet wird die rein digitale Konferenz in diesem Jahr von dem amerikanischen Soziologen, Architektur- und Designtheoretiker Benjamin H. Bratton, Professor für Bildende Kunst an der University of California, San Diego, mit seinem Vortrag "The Revenge of The Real: Politics for a Post-Pandemic World". In drei anschließenden parallelen Strategischen Roundtable Diskussionen geht es um Führerschaft in (Post-)Corona Zeiten, um Europas Bereitschaft und Rolle in einer sich verändernden Weltordnung und um Wissenschaft und Journalismus in gefährlichen Zeiten. Hier finden Sie das Programm im Detail und eine Übersicht der TeilnehmerInnen.
Saad Mohseni, afghanisch-australischer Medienunternehmer und Mitbegründer und Vorsitzender der MOBY Group, Dr. Claudia Major, Leiterin der Abteilung Internationale Sicherheit bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), und Dr. Can Dündar, türkischer Top-Journalist und Chefredakteur von Özgurüz, diskutieren über den Zustand der Demokratie und Gründe für den aufstrebenden Totalitarismus in der Welt. Moderation: Ali Aslan. Eingeleitet wird die Diskussion mit einer Keynote von Prof. Dr. Andreas Reckwitz, zum Thema "Resilience in late Modernity". Der Talk wird live gestreamt auf www.m100potsdam.org.
Der M100 Media Award geht in diesem Jahr an den russischen Oppositionspolitiker Alexei Nawalny und seine Stiftung FBK (Anti-Corruption Foundation). Den Preis für den seit Januar inhaftierten Nawalny nimmt sein engster Mitarbeiter und Vertrauter Leonid Volkov entgegen. Die Laudatio hält der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner, der sich seit Monaten für die Freilassung Nawalnys einsetzt.Mit der Wahl Nawalnys setzt der Beirat des M100 Sanssouci Colloquiums unter Vorsitz des Potsdamer Oberbürgermeisters Mike Schubert ein deutliches Zeichen für die Bedeutung der Verteidigung europäischer Werte durch eine unabhängige Opposition und Zivilgesellschaft, faire Justizverfahren und das Recht auf Ausübung grundlegender Menschenrechte. Die Preisvergabe dient auch als Symbol für fast 400 politische Gefangene in Russland, für ermordete Politiker und Journalisten und für den Kampf gegen zunehmenden Autokratismus in Europa. Die Verleihung wird live gestreamt auf www.m100potsdam.org.
Der M100 Media Award wird seit 2005 jährlich im Rahmen der internationalen Medienkonferenz M100 Sanssouci Colloquium an Persönlichkeiten vergeben, die sich für Demokratie, europäische Verständigung und Meinungs- und Pressefreiheit einsetzen. Bisherige Preisträger sind unter anderem Bob Geldof, Hans-Dietrich Genscher, der dänische Karikaturist Kurt Westergaard, Vitali Klitschko, "The Standing Man" Erdem Gündüz, das französische Satiremagazin Charlie Hebdo, der italienische Schriftsteller Roberto Saviano, der Journalist Deniz Yücel, die schottische Premierministerin Nicola Sturgeon sowie der ungarische Journalist Szabolcs Dull.