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VDZPS21, Publishers' Summit, Plattformökonomie, Kartellrecht, Regulierung

Verleger fordern von Ampel-Koalition belastbare Bedingungen für gedruckte wie für digitale Zeitschriftenangebote

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Publizistische und ökonomische Herausforderungen der Zeitschriftenmedien auf dem VDZ Publishers‘ Summit 2021 im Fokus | Gedruckte und digitale Zeitschriftenmedien gleichermaßen unverzichtbar | Regulierung der Plattformökonomie dringend erforderlich | Unabhängiger Journalismus als Bollwerk gegen Desinformation | Kartellrecht muss mit den Marktveränderungen mitwachsen

Nach Ansicht der Zeitschriftenverleger ist es eine dringende Aufgabe der Koalition, verlässliche Rahmenbedingungen für die digitale und gedruckte Zeitschriftenpresse zu schaffen. „In der digitalen Transformation sind gedruckte wie digitale Zeitschriftenangebote gleichermaßen unverzichtbar und schützenswert. Wir müssen die Millionennachfrage der Menschen nach gedruckter Presse ebenso bedienen wie die Millionennachfrage nach digitalen Angeboten. Der Fortbestand einer vielfältigen Zeitschriftenpresse hängt davon ab!“, erklärte VDZ-Präsident Dr. Rudolf Thiemann in seiner Eröffnungsansprache zum Publishers‘ Summit 2021 vor gut 250 Führungspersönlichkeiten der Zeitschriftenbranche heute in Berlin. Unabdingbar sind dafür positive politische Rahmenbedingungen auf beiden Seiten. Dazu zähle laut Thiemann die diskriminierungsfreie Förderung der Zustellung aller Zeitschriften und Zeitungen genauso wie das Recht der digitalen Angebote, von ihren Nutzern die gesetzlich nötigen Einwilligungen für Vertrieb und Vermarktung erlangen zu können. Akuten Handlungsbedarf macht er bei den aktuellen Verhandlungen zur Regulierung der Digitalmonopole in Brüssel aus: „Es kann nicht sein, dass die EU-Kommission und nun auch offenbar der Ministerrat Google und Facebook von der Basisverpflichtung auf faire und diskriminierungsfreie Zugangsbedingungen ausnehmen wollen. Weder die geschäftsführende noch die künftige Bundesregierung darf das akzeptieren“, appellierte Thiemann in Richtung Berliner und Brüsseler Politik.

„Ich habe die Hoffnung, dass die neue Regierung versteht, wie zentral die Bedeutung der freien Presse für unsere pluralistische Demokratie ist. Wer als politisch Verantwortlicher die Freiheit unserer Gesellschaft und deren Stabilität will, der muss dafür Sorge tragen, dass wir Verlage unserer Aufgabe in der Demokratie auch unter den wirtschaftlichen Bedingungen des 21. Jahrhunderts gerecht werden können,“ betonte Philipp Welte, VDZ-Vizepräsident und Burda-Vorstand, im Rahmen der Podiumsdiskussion zur Zukunft der freien Presse in Zeiten. Für Ingo Klinge (Bauer Media Group) haben „wir Verlage haben unser Schicksal selbst in der Hand, indem wir noch viel mehr auf strategische Allianzen setzen“. Christian Nienhaus (Axel Springer) forderte in diesem Zusammenhang, dass „das Kartellrecht mit der Veränderung der Märkte endlich mitwachsen muss“. Bianca Pohlmann (FUNKE Mediengruppe) hob ebenfalls die Notwendigkeit von mehr Kooperation hervor: „Wir brauchen dringend strategische Allianzen – auch in kaufmännischen Bereichen.“

Die publizistischen Herausforderungen, vor denen die Zeitschriftenmedien in den nächsten vier Jahren der neuen Regierungskonstellation stehen, brachte Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion, so auf den Punkt: „Die neue Regierung muss eine echte Aufbruchstimmung erzeugen und Dinge machen, die das Leben der Menschen erleichtern. Dafür ist die Fokussierung auf die wirklich wichtigen Projekte notwendig.“ FOCUS-Kolumnist Jan Fleischhauer fordert eine Gleichbehandlung aller Inhalte-Anbieter: „Wenn schon Regulierung gilt, muss sie auch für alle gelten – also auch für Facebook.“  Für Dr. Melanie Amann, Mitglied der SPIEGEL-Chefredaktion, ist es wichtig, „die Leser, die uns über Einstiegsangebote lesen, auch zu dauerhaften Zahlern zu machen, dass für sie ein Abo eine so normale Ausgabe wird wie die Telefonrechnung.“ Aus Sicht der deutsch-italienischen Journalistin Tonia Mastrobuoni, Korrespondentin der ‚La Repubblica‘, ist Deutschland nach wie vor die große Ausnahme in Europa, hier gäbe es kaum Populismus.

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